Dkfm. Dr. Martin Beste, Geschäftsführer der R+V Allgemeine Versicherung AG Österreich
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R+V Allgemeine Versicherung AG Österreich

Dkfm. Dr. Martin Beste, Geschäftsführer der R+V Allgemeine Versicherung AG Österreich im Gespräch über die starke Nachfrage an Warenkreditversicherungen, steigende Risiken und über den neuen Chatbot RUVus.

Was hat sich in den letzten Jahren im Bereich Warenkreditversicherung grundlegend verändert?

Das der Kreditversicherung zugrunde liegende Geschäft der Unternehmen – Verkauf von Waren und/oder Dienstleistungen – ändert sich kaum. Aus diesem Grund gibt es auch keine grundlegenden Veränderungen in der Branche. Allerdings geht die R+V ganz bewusst einen anderen Weg als der Mitbewerb. Unsere Verträge zeichnen sich durch Deckungsinhalte aus, welche von unseren Mitbewerbern nicht oder nicht in unserem Umfang angeboten werden.


Wie sehen Sie die Entwicklung in dem Bereich?

Die Warenkreditversicherung sichert Forderungen gegen Zahlungsausfall (Insolvenzfall des Abnehmers) oder auch schon Zahlungsverzug (der Kunde wird nicht insolvent, bezahlt aber auch nicht) ab. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Herausforderungen in den letzten Jahren und vor allem in den letzten Monaten, ist die Warenkreditversicherung mehr denn je ein wichtiges Instrument zur Steuerung von Risiko in einem Unternehmen. Die Warenkreditversicherung trägt somit wesentlich zur Sicherung der Liquidität und damit der Erhaltung der Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens bei. Die Planbarkeit ist in vielen Branchen kaum noch gegeben. Warenkreditversicherung wird dadurch noch stärker nachgefragt.

Wie hat sich die Corona Pandemie und nun der Ukraine Krieg auf die Warenkreditversicherung ausgewirkt?

Die Auswirkungen der Corona Pandemie haben zwei wesentliche Ausprägungen. Zum einen haben alle Mitbewerber am Beginn der Pandemie ihren Deckungsschutz teils massiv eingeschränkt. Man ging davon aus, dass die Zahlungsausfälle (Insolvenzen) stark ansteigen würden. R+V hat sich in dieser Phase als stabiler und starker Partner positioniert, der gerade in schwierigen Zeiten zu seinen Versicherungsnehmern steht. Wir haben unsere Versicherungsdeckungen nicht reduziert. Zum anderen kommen die Auswirkungen aufgrund der vielen staatlichen Maßnahmen erst zeitverzögert. Wir registrieren erst seit dem Frühjahr 2022 eine Zunahme von Zahlungsausfällen. Die Lockdowns in vielen Staaten der Welt, hatten und haben Lieferengpässen zur Folge. Diese werden durch die Energiethematik aufgrund des Ukraine Konfliktes sowie der Inflation noch verstärkt.  Und diese Auswirkungen spüren wir als R+V auch. In vielen Branchen steigen die Umsätze aufgrund der höheren Preise und damit einhergehend auch die Höhe der Außenstände. Diese Tatsachen vor dem Hintergrund der steigenden Insolvenzen führen dazu, dass das Risiko in der Kreditversicherung steigt.   

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