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Rote Ampeln, schwarze Schafe

KFV

Rotlichtmissachtungen sind ein weit verbreitetes Problem in Österreich.

Laut einer Studie des KFV sind sie die zweithäufigste Ursache von Verkehrsunfällen. Pro Jahr kommt es auf Österreichs Straßen zu durchschnittlich 525 Rotlichtmissachtungsunfällen mit Personenschaden und 774 involvierten Verunglückten. Die Studie untersuchte die Verbreitung, Auswirkungen und Einflussfaktoren von Rotlichtmissachtungen.

Es wurden Unfalldaten von 2017 bis 2021 analysiert und eine Online-Befragung mit 2.700 Teilnehmern durchgeführt. Weiters wurden 82.000 Verkehrsteilnehmer an zehn ampelgeregelten Kreuzungen mittel videobasierte Vor-Ort-Beobachtung beobachtet. Die Ignoranz von rotem Ampellicht zählt zu den populärsten Verkehrsvergehen und die Studie zeigt, dass 40% der Befragten in den letzten fünf Jahren mindestens eine rote Ampel ignoriert haben. Bei den beobachteten Verkehrsteilnehmern überquerten 6% die Kreuzung bei Rot. Besonders Zufußgehende und E-Scooter-Fahrer missachten häufig das rote Ampellicht.

Die Unfalldaten zeigten, dass Autofahrer am häufigsten rote Ampeln missachten, gefolgt von Zufußgehenden und Radfahrern. Die Befragung ergab, dass Rotlichtmissachtungen zu Fuß und mit dem Fahrrad als weniger gefährlich angesehen werden als von Autofahrern und Motorradfahrern. Etwa 40% der Befragten hatten bereits kritische Situationen im Zusammenhang mit roten Ampeln erlebt, wobei 8% bereits in Rotlichtmissachtungsunfälle verwickelt waren. Die Ursachen für Rotlichtmissachtungen variieren, aber die Befragung ergab, dass sie oft bewusst begangen werden, wenn keine anderen Verkehrsteilnehmer in der Nähe sind oder die Wartezeit an der Ampel als zu lang empfunden wird. Bei Autofahrern wird das Rotlicht hingegen meist aus Unaufmerksamkeit missachtet.

Um Rotlichtmissachtungen zu reduzieren, könnten kürzere Wartezeiten an Ampeln, visuelle Anzeigen des grünen Ampellichts, verstärkte Überwachung und höhere Strafen beitragen. Das KFV betont die Bedeutung von Bewusstseinsbildung, verstärkter Überwachung und baulichen Verbesserungen, um dieses Problem anzugehen.

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