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Guten Morgen Österreich!

Mario Passini

Die Nachrichtenlandschaft Österreichs ist auch heute reich an Ereignissen. Beginnen wir mit einer Nachricht, welche die Literaturwelt bewegt: Der renommierte Literaturnobelpreis wurde an den Schriftsteller Jon Fosse verliehen. Seine Werke haben nicht nur in Österreich, sondern weltweit Anerkennung gefunden und werden für ihre Tiefe und Einzigartigkeit geschätzt.

Ein weiteres wichtiges Thema in der politischen Arena ist die Entscheidung der Regierung, das Amtsgeheimnis ab 2025 abzuschaffen. Diese Maßnahme wird als Schritt in Richtung Transparenz und Offenheit in der Verwaltung gesehen. Es bleibt abzuwarten, wie diese Änderung in der Praxis umgesetzt wird und welche Auswirkungen sie auf die tägliche Arbeit der Behörden haben wird. Eine österreichische Lösung zeichnet sich ab: „Natürlich, alles ist jetzt transparent, aber wir finden den Akt gerade nicht“.

In der Sportwelt richtet sich der Blick auf die Europa League, in der Sturm Graz in Polen ein Schlüsselspiel erwartet. Die Hoffnungen und Erwartungen der Fans sind hoch, und das Match verspricht, spannend zu werden.

Kulturell gesehen steht die Verleihung des Literaturnobelpreises im Mittelpunkt des Interesses. Jon Fosse, ein renommierter Autor, wurde für sein beeindruckendes literarisches Schaffen ausgezeichnet.

Er war ein Superstar, er war so populär. Er war so exaltiert, because er hatte Flair. Er war ein Virtuose, war ein Rockidol . . . War ja unvermeidlich: Ab sofort gibt es die Johann Hölzl Gedenkgoldmünze. PARDON! Mein Fehler. Die Meldung lautet richtig: Zum 25. Jahrestag des Todes von FALCO erscheint als Weltpremiere die offizielle Goldmünze „Falco – Rock Me Amadeus“ im Design einer goldenen Schallplatte.

EU-internen Berechnungen zufolge würde die Erweiterung der EU um neun neue Länder, darunter die Ukraine, die bestehenden Mitglieder mehr als 256 Milliarden Euro kosten. Die Folgewirkung wäre, dass viele Länder, die derzeit Nettofinanzvorteile der EU genießen, zu Nettozahlern werden.

Die enormen Kosten der Erweiterung wurden offengelegt, als 51 europäische Staats- und Regierungschefs nach Granada in Spanien kamen, um dort die Europäische Politische Gemeinschaft zu treffen und die nächsten Schritte für die neun Nachbarn zu besprechen, die Schlange stehen, um der EU beizutreten. „Alle Mitgliedsstaaten werden mehr in den EU-Haushalt einzahlen müssen und weniger davon erhalten; „Viele Mitgliedstaaten, die derzeit Nettoempfänger sind, werden zu Nettozahlern“, heißt es in dem der Financial Times zugespielten Papier des EU-Ratssekretariats. Keine Sorgen. Kommt eh nie.

International berichtet die New York Times über die politischen Entwicklungen in der Ukraine. Es gibt Bedenken, dass die politische Unruhe in den USA die Hilfe für die Ukraine beeinträchtigen könnte. Präsident Selenskyj hat auf einem Europagipfel zur Geschlossenheit aufgerufen, während Russland Schiffe der Schwarzmeer-Flotte, der vehementen ukrainischen Angriffen wegen, verlegen muss. Wenig lustige Worte fand Milliardär Elon Musk auf seiner Plattform „X“, auf der er Selenskyj „auf den Arm nimmt“ (verspottet).  Mit einer Fotomontage und den Worten: Wenn es fünf Minuten her ist, dass du um Milliarden Dollar an Hilfen gebeten hast“ verulkt er den Überlebenskampf der Ukraine. Die Antwort des ukrainischen Präsidentenberaters Mychailo Podoljak war entsprechend.

Und auch das noch: Klatsche für die EU. Tunesiens Präsident, Kais Saied, lehnt die angebotene EU-Finanzhilfe – gedacht als Gegenleistung für die Eindämmung des Flüchtlingsstromes – ab. Das sei nur ein „Zakät“. Auf gut Deutsch: Z´weng. Der Herr Präsident nannte es nobel: Ein Almosen. Es scheint, als kenne man in der EU-Bürokratie das alte orientalische Sprichwort nicht: „Im Orient bewirkt nur Handel Wandl.“ In der EU-Zentrale erwägt man nun, zu Lern- und Test-Zwecken, einen Feilsch-o-mat aufzustellen. Schade um´s Geld.

Er kann es nicht lassen. Im in New York ablaufenden Zivilprozess geht es für Ex-Präsident Trump um Alles oder Nichts. Verliert er den Prozess, verliert er alles: Seinen Golfplatz, Mar-a-Lago, seinen Trump Tower in New York, seinen Boeing-Flieger 757-200. Alles. Schon vor Prozessbeginn tobte Trump und stieß schwere verbale Angriffe gegen den Richter und Generalstaatsanwältin Letitia James aus. Bis es Richter Arthur Engoron zu viel wurde und er Trump eine Schweigepflicht auferlegte. Mit Androhung ernster Sanktionen, falls Trump sich nicht an das Verbot hält. Trump hielt sich eisern daran. Einen Tag. Denn schon am nächsten Tag soll er, Meldungen zufolge, in seiner bekannten Art, seiner gefährlichen Rhetorik freien Lauf gelassen haben. Trump nennt das: Man will mir mein Recht nehmen, frei und offen zu sprechen. Anschließend flog er zurück nach Florida. Hier, so meint er, kann ihn der lange Arm der New Yorker Gerichtsbarkeit nicht erreichen. Dort erreichte ihn eine weitere schlechte Nachricht. Forbes hat ihn, Trump, von der Liste der reichsten Menschen gestrichen.

Trump mag zwar schimpfen, aber niemals würde er jemandem Leid antun. Auf seiner Social Media-Plattform informierte er seine Anhänger, dass er sich eine Glock gekauft hat und dass man den unbotmäßigen General Milley in früheren Zeiten hingerichtet hätte. Seine in die Millionen gehende Anhängerschaft hat die Botschaft verstanden. Und so wie sie damals, an jenem ominösen 6. Januar, das Kapitol stürmten, um, wie Trump sie aufforderte, wie die Hölle zu kämpfen, ist derzeit nicht auszuschließen, dass irgendein fanatischer Hard-Core-Anhänger meint, jetzt das tun zu müssen, was sein GRÖTRAZ (Größter Trump Aller Zeiten) sich insgeheim wünscht. Inzwischen wahlkämpft Trump um das Präsidentenamt. Soweit es den New Yorker Zivilprozess betrifft, kann er ruhig bleiben. Bis alle Berufungsverfahren enden – das kann dauern. Trump kann zufrieden sein.

Zufrieden ist auch ein anderer Präsident: Wladimir Wladimirowitsch Putin. Er ist hoch erfreut, wie seine Alliierten im Westen seine Politik verbreiten und verteidigen. Mit eindringlichen Parolen wie „Ende des Krieges. Frieden sofort“ verbreiten sie Putins Politik. Die Absicht dahinter, die Einigkeit Europas zu stören. Seine fünfte Kolonne will nichts anderes als Frieden, sagt sie. Ein Kompromiss soll’s bringen. Der lautet so: Russland bekommt nicht die ganze Ukraine und die Ukraine erhält ebenfalls nicht die ganze Ukraine. Nur ein Kompromiss, der beiden Parteien wehtut, ist ein guter Kompromiss.

Deshalb empfehlen Putins Infiltratoren, man solle Putins Wünschen erfüllen. Denn seht, Putin will für sich selbst gar nichts. Nicht einen Quadratmeter. Er kämpft nur darum, dass der innige Wunsch Mütterchen Russlands erfüllt werde. Aber auch Mamutschka (Mütterchen) will nichts, was nicht ihr gehört. Sie meint, es sei nur gerecht, wenn sie das zurückbekommt, was man ihr vor etwas mehr als dreißig Jahren weggenommen hat. Natürlich wird Mütterchen Russland nicht noch einmal eine Mauer durch Berlin bauen. Ein einfacher Stacheldraht tut es auch. Glückliche Menschen können dann frei bis nach Wladiwostok reisen oder an tropisch heißen Tagen nach Oimjakon fahren. Einer der kältesten bewohnten Orte der Erde. Selbst in tropischen Hitzeperioden steigt dort das Thermometer nicht viel über zehn Grad.

Ein hochrangiger russischer Politiker, ein Herr Dimitri Medwedew, sanft, niemals würden harte Worte seinen Mund verlassen, hat anklingen lassen, dass Russland zehn Jahre lang kostenlos Öl in den dekadenten Rest-Westen liefern würde, wenn man Mütterchen Russlands Wunsch erfüllt.

Wow! Was? Ich brauch‘ fürs Heizen nichts mehr zahlen? Ich bin schon dafür.

Zum Abschluss, und um die Worte eines großen Klassikers zu zitieren: „Zwick’s mi, i man i dram!“ (Auf Hochdeutsch: „Ich scheine zu träumen. Man zwicke mich!“).

Glücklich ist, wer heute noch träumen kann, meint Ihr Mario Passini.

Wismer wird CFO

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