Sabine Pleschberger Universität Wien ©der knopfdruecker.com
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Stiftungsprofessur für Pflegewissenschaft

Wiener Städtische Versicherungsverein/ Verein PflegerIn mit Herz

Ab dem 1. Dezember 2023 übernimmt Sabine Pleschberger die neu ins Leben gerufene Professur für Pflegewissenschaft (gemäß §99(1)) an der Medizinischen Universität Wien. Diese Position, finanziell unterstützt durch den Verein „PflegerIn mit Herz“ mit 1,5 Millionen Euro, fokussiert auf Forschung und Lehre im Pflegebereich sowie auf die Entwicklung und Implementierung innovativer Ansätze zur Bewältigung des Pflegenotstands.

Markus Müller, Rektor der MedUni Wien, äußerte sich zur Bedeutung dieser Professur: „Die Etablierung der Stiftungsprofessur für Pflegewissenschaft an unserer Universität stellt einen wichtigen Schritt dar, um ein entscheidendes Thema in unserer Gesellschaft zu adressieren. Die Berufung von Sabine Pleschberger ermöglicht es uns, unseren gesellschaftlichen Verpflichtungen umfassend nachzukommen.“ Weiterhin betonte er: „Die MedUni Wien ist sich der vielfältigen Herausforderungen im Gesundheitswesen sowohl heute als auch in Zukunft bewusst. Wir nehmen sowohl die spezifischen als auch die interdisziplinären wissenschaftlichen Gebiete, die von großer sozialer Relevanz sind, wie die Pflegewissenschaft, sehr ernst.“Die Pflegewissenschaft wird in der medizinischen und wissenschaftlichen Forschung an der MedUni Wien sowie in den etablierten Studiengängen der Human- und Zahnmedizin und in den Doktoratsprogrammen präsent sein. Darüber hinaus ist geplant, Fort- und Weiterbildungsprogramme im Pflegebereich, insbesondere in der Intensivpflege und anderen spezialisierten Pflegeausbildungen, zu etablieren. Die Stiftungsprofessur ist vorerst auf drei Jahre befristet.

Mit Empirie und Forschung gegen den Pflegenotstand

„Unser Verein ‚PflegerIn mit Herz‘ hat das Bewusstsein für das Thema Pflege in der Öffentlichkeit geschärft und das Berufsbild der Pflegerinnen und Pfleger gestärkt“, erklärt Vereinspräsident Günter Geyer. „Wir haben der Pflege in Österreich ein Gesicht und eine Stimme gegeben und haben die vielen herausragenden Leistungen von Menschen, die Pflegebedürftige betreuen, sichtbar gemacht. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, den Blick in die Zukunft zu richten und den nächsten Schritt zu gehen. Wir freuen uns darauf, diesen neuen Weg gemeinsam mit der MedUni Wien und Sabine Pleschberger zu beschreiten. Mit dieser Professur, die wir mit 1,5 Mio. Euro fördern, wollen wir wissenschaftliche Lösungen erarbeiten sowie konkrete Lösungen präsentieren und umsetzen, um die Situation für Pflegebedürftige, Pflegerinnen und Pfleger und Angehörige von zu pflegenden Personen in Österreich zu verbessern.“

100.000 Pflegekräfte fehlen

„Rund 80 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause gepflegt: Die wichtigste Stütze im heimischen Pflegesystem sind pflegende Angehörige: In Österreich sind 947.000 Personen auf irgendeine Art und Weise in die Pflege und Betreuung einer/eines Angehörigen involviert. Also knapp eine Million Menschen in Österreich sind pflegende Angehörige, das sind rund zehn Prozent der österreichischen Bevölkerung“, erklärt Robert Lasshofer, Vizepräsident des Vereins „PflegerIn mit Herz“. „Die Zahl alter und pflegebedürftiger Menschen steigt – bei gleichzeitigem Betreuungsmangel bis 2030. Laut Pflegepersonal-Bedarfsprognose des Sozialministeriums 2019 wird die Anzahl der über 85-Jährigen in Österreich bis 2030 um 45 Prozent steigen. Gleichzeitig soll ein Drittel jener, die in der Pflege und Betreuung tätig sind, bis 2030 in Pension gehen. Das heißt, bis 2030 werden 75.000 bis 100.000 Pflegekräfte fehlen und ein Drittel der derzeit aktiven Pflegepersonen pensioniert sein. Wir brauchen dringend innovative Lösungen, die ab sofort die Stiftungsprofessur der MedUni Wien erarbeiten wird, damit ein funktionierendes und leistungsstarkes und nachhaltiges Pflegesystem in Österreich sichergestellt werden kann.“

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