Mag. Birgit Eder, CEO ARAG Österreich ©
in

Eine Mission

ARAG SE Direktion f. Österreich

Wir haben mit Mag. Birgit Eder CEO ARAG Österreich über Frequenz von Schadensfällen, Streitkultur in Österreich und neue Innovationen gesprochen.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, ihr Resümee?

Wir sind heuer überaus zufrieden mit der Gesamtentwicklung – sowohl die Geschäftsentwicklung als auch unsere Projektvorhaben sind mehr als positiv verlaufen.

In unsicheren Zeiten ist die Nachfrage nach Rechtsschutz besonders hoch. Dieses Jahr konnten wir einen Rekordwert beim Produktionsvolumen erreichen, der alle bisherigen Jahre seit Gründung der ARAG übertrifft. Wenn eine große Menge an Anträgen zur Bearbeitung eingeht, stellt dies für unser bestehendes Team stets eine Herausforderung dar, den Service-Level hochzuhalten. In unserer Vertragsabteilung haben wir ein hochengagiertes Team. Gleichzeitig konnten wir dieses Jahr mehrere Digitalisierungsvorhaben erfolgreich abschließen – wie zum Beispiel diverse Schnittstellenanbindungen zu Vertriebspartnern, die Automatisierung von Polizzierungsprozessen und Erweiterungen im Tarifrechner. All diese Vorhaben sparen sowohl der ARAG als auch unseren Vertriebspartnern viel Zeit und Aufwand.

Von der Schadenseite aus verzeichneten wir dieses Jahr einen deutlichen Anstieg bei der Frequenz neuer Rechtsschutzfälle. Es wird mehr gestritten als in den vorangegangenen Jahren. Bei ARAG setzen wir seit Jahren sehr erfolgreich auf die außergerichtliche Konfliktlösung durch den Einsatz unserer Inhouse-Juristen. Diese konnten in vielen Fällen Streitigkeiten deeskalieren und außergerichtliche Lösungen für unsere Kunden finden. In letzter Zeit legen wir auch großen Wert auf Prävention – durch rechtzeitige Beratung, die Bereitstellung von Musterverträgen und digitale Dienste wie den Mieterpass, den Fake-Shop-Detektor oder den Website-Check.

 

Können Sie uns etwas mehr über die anstehende Kooperation verraten? Wir haben gehört, dass Sie spannende Pläne haben. Könnten Sie uns einige Einblicke geben, auch wenn die Details noch in Arbeit sind?

Im Rahmen unserer Mission, den Zugang zum Recht für möglichst viele Menschen zu erleichtern, haben wir Kooperationsgespräche mit dem VSV initiiert. Gemeinsam erörtern wir Möglichkeiten der Zusammenarbeit, um dieses Ziel zu erreichen. Ein bedeutender Konsens und unser gemeinsamer Schwerpunkt, den wir gleich zu Beginn unserer Gespräche erzielt haben, ist die Überzeugung, dass präventive Maßnahmen und die außergerichtliche Beilegung von Streitigkeiten stets einem Gerichtsverfahren vorzuziehen sind.

Wir verstehen, dass Kunden primär eine Lösung ihrer rechtlichen Probleme anstreben, ohne in langwierige Streitigkeiten verwickelt zu werden. Als ARAG bieten wir nun auf der Website des VSV die Möglichkeit zum Abschluss einer Rechtsschutzversicherung an. Dies ist von großer Bedeutung, da aktuell nur etwa ein Drittel der VSV-Mitglieder rechtsschutzversichert ist. Diese Lücke kann zu Herausforderungen führen, besonders wenn ein Gerichtsverfahren unvermeidbar und dessen Finanzierung erforderlich wird. Hier hoffen wir auf eine bessere Absicherung der Mitglieder. Zeitgleich ist unser Ziel bei künftigen Massenschäden strategisch zusammenzuarbeiten.Damit die Finanzierung von Massenschäden effektiver zu gestalten, um zukünftige Ausschlüsse im Rechtsschutzbereich zu vermeiden. Damit schaffen wir mehr Rechtssicherheit für Alle.

 Der Zugang zum Recht ist ein wichtiger Aspekt und der Grundgedanke der ARAG. Wie beabsichtigen Sie, diese Zugänglichkeit mithilfe von digitalen Tools und Know-how zu verbessern? Könnten Sie uns einige Beispiele geben, wie diese Initiative Menschen unterstützen wird?

 Als weltweit führender Rechtsschutzversicherer verfolgt ARAG das zentrale Ziel, den Zugang zum Recht für eine breite Öffentlichkeit zu ermöglichen. Wir haben uns daher zur Aufgabe gemacht, dieses Thema auch international weiter voranzutreiben. In Österreich haben wir uns besonders dem Thema der Präventionsarbeit gewidmet. Angesichts der psychischen Belastung, die ein Gerichtsverfahren mit sich bringen kann, ist es unser Bestreben, Rechtsprobleme unserer Kunden vorzugsweise außergerichtlich zu lösen, oder idealerweise Rechtsstreitigkeiten ganz zu vermeiden. Dieses Ziel erreichen wir erfolgreich durch das Beratungsangebot unserer ARAG Inhouse-Juristen. Wir verfügen über mehr als 40 hauseigene Rechtsanwälte, die für unsere Kunden direkt über eine Hotline zugänglich sind. Zusätzlich bieten wir ein weitreichendes Anwaltsnetzwerk sowohl in Österreich als auch international. Unsere Produkte beinhalten spezielle Leistungen, die darauf ausgerichtet sind, spätere Rechtsstreitigkeiten zu verhindern. Dazu zählen unter anderem die Scheidungs- und Trennungsmediation, die darauf abzielt, spätere Unterhaltsstreitigkeiten zu vermeiden, sowie die Konfliktberatung in Arbeitsrechtsfällen, die präventiv gegen zukünftige Rechtsstreitigkeiten im Arbeitsumfeld wirkt.

Lesen Sie mehr dazu in der Dezember Print Ausgabe von risControl

Clark geht Franz kommt

Änderung KraftVerÄG 2023