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Magnificent Seven – Fondsperformance-Träger werden zunehmend riskanter

von Michael Kordovsky

Langsam ist es wieder an der Zeit, genauer auf die Zusammensetzung der Fondsportfolios zu achten. In Phasen eines konjunkturellen Abschwungs ist dies besonders wichtig, vor allem dann, wenn trotzdem noch Inflationsrisiken und somit vor allem am langen Ende noch Zinsrisiken vorherrschen. Eine von den Themen AI, VR und Digitalisierung geleitete Technologieaktienhausse ist somit kein Dauerzustand. Der NASDAQ liegt auf Jahressicht fast 48 Prozent im Plus und es gibt eine Gruppe von Unternehmen, die bis zu mehrere Billionen(!) US-Dollar an Marktkapitalisierung aufweisen aber trotzdem noch stärker performten.

Konkret geht es um 7 Technologieunternehmen (daher „Magnificent Seven“), die bereits rund 30 Prozent der Marktkapitalisierung des S&P 500 ausmachen. Es sind Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla, deren 12-Monats-Durchschnittsperformance per 25. Januar 2024 (19.30 Uhr) bei 85,8 Prozent liegt verglichen mit 20,1 Prozent im S&P 500. Ihr Forward-KGV per 2. Januar lag laut einer aktuellen Publikation der Capital Group unter Hinweis auf FactSet bei rund 35, während der S&P 500 ex Magnificent Seven ein verhältnismäßig niedrigeres Forward-KGV von 15,5 aufweist. Das für 2024 erwartete Gewinnwachstum liegt bei 20,8 Prozent, jenes des gesamten S&P 500 bei 11,5 Prozent und im S&P 500 ex Magnificent Seven bei nur 6,7 Prozent. Für 2025 wird den Magnificent Seven noch immer ein Gewinnwachstum von 17 Prozent prognostiziert und die Forward-KGVs der einzelnen Werte bewegten sich bereits zum Jahresbeginn 2024 zwischen 22 (Alphabet) und 68 (Tesla).

Dennoch sind sie aufgrund ihres starken Gewinnwachstums vor allem bei erfolgreichen Fondsmanagern beliebt, was sich bei einer Reihe der besten Aktienfonds der vergangenen 10 Jahre zeigt. Grundsätzlich sind diese Investments hervorragend, aber nur so lange das aktuell starke Momentum bestehen bleibt. Aber bei derartigen Bewertungsniveaus erwarten sich Anleger die „perfekte Story“. Sollten aber eines Tages bei einem oder mehreren dieser Werte die Ertragsentwicklungen schlechter ausfallen als vom Markt erwartet, kann es sein, dass plötzlich alle bei der selben Türe hinauswollen und es durch Panikverkäufe zu blitzartigen zweistelligen Kursverlusten quer durch das Spektrum der Technologieriesen kommt. Verantwortungsbewusste Berater forcieren deshalb bereits jetzt defensivere Produkte und diverse Value-Fonds, um die „Magnificent 7-Exposure“ vorausschauend zu begrenzen.

 

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