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Wie gut, wenn man sie hat, wenn man sie braucht

von Mario Passini

(Versicherungen machen glücklich, wenn man rechtzeitig d´rauf schaut, dass man sie hat, wenn man sie braucht, die Prämie bezahlt ist und man bei der richtigen Versicherung ist.)

 In der Bucht von Baltimore (USA) ereignete sich kürzlich ein Unglück, das weit über die Grenzen der Stadt hinaus für Aufsehen sorgte: der Einsturz einer Brücke. Während solch ein Ereignis zunächst als Katastrophe wahrgenommen wird, bietet es auch eine einzigartige Perspektive, um auf die Bedeutung und den Nutzen von Versicherungen hinzuweisen. John Neal, Chef (CEO) von Lloyd’s London, einer Institution mit jahrhundertelanger Erfahrung im Versicherungswesen, nahm dies zum Anlass, in einem Gespräch die Rolle von Versicherungen bei der Bewältigung solcher Großschäden zu beleuchten.

Neal zeigte sich überraschend positiv, als er über die finanziellen Folgen des Brückeneinsturzes sprach. „Es ist paradoxerweise eine gute Nachricht, dass wir über einen großen Schaden sprechen können, der versichert ist“, erklärte Neal. Dieses Unglück unterstreicht die weitreichende Absicherung durch Versicherungen – vom Schiff, das in den Vorfall verwickelt war, über die Brücke selbst bis hin zu den Betreibern des Hafens. Diese umfassende Deckung stellt sicher, dass die finanziellen Belastungen des Unglücks nicht unmittelbar auf die Betroffenen oder die öffentliche Hand fallen.

Trotz der unvermeidlichen Diskussionen über die Schuldfrage und die letztendliche Klärung, wer die Kosten zu tragen hat, betont Neal, dass genau hier die Stärke von Versicherungen liegt. Sie bieten ein Netzwerk der Sicherheit, in dem solche Fragen professionell und effizient geklärt werden können, ohne dass einzelne Parteien in finanzielle Not geraten.

Neal nutzte die Gelegenheit, um auf die Wichtigkeit der Versicherungsbranche hinzuweisen, die solche Großschäden als Teil ihres Risikomanagements betrachtet. Katastrophen dieser Art sind zwar tragisch, zeigen jedoch deutlich den Wert von Versicherungen auf. Neal sieht in solchen Ereignissen sogar eine Chance zur Innovation innerhalb der Branche. Die Notwendigkeit, über neue Produkte nachzudenken, etwa Versicherungen, die bei Unterbrechungen der Lieferkette greifen, wird besonders in Zeiten der Krise offensichtlich. Großschäden könnten somit als Katalysator für die Entwicklung neuer Versicherungslösungen dienen.

Zur finanziellen Dimension des Brückeneinsturzes in Baltimore merkte Neal an, dass der Schaden voraussichtlich mehr als 2 Milliarden Dollar betragen wird – eine Summe, die sogar den Schaden durch die Costa Concordia in den Schatten stellen könnte. Er betonte jedoch, dass der größte Teil dieser Summe von Rückversicherern getragen wird, was die Belastung für einzelne Versicherungsgesellschaften mindert.

John Neals Einblicke bieten eine faszinierende Perspektive auf die komplexe Welt der Versicherungen und deren unersetzliche Rolle in unserer Gesellschaft. Der Brückeneinsturz in Baltimore stellt zwar ein tragisches Ereignis dar, er ist aber auch eine wertvolle Erinnerung an die Bedeutung von Versicherungen. Sie bieten nicht nur finanzielle Absicherung, sondern auch die Möglichkeit, aus Katastrophen zu lernen und das Versicherungswesen weiterzuentwickeln.

Quelle: Lloyds

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