Seit der Corona-Pandemie ist Homeoffice in vielen Unternehmen zum Standard geworden – doch arbeiten wir mittlerweile sogar schon lieber am Schreibtisch in den eigenen vier Wänden als im Büro selbst? Der Hernstein Management Report hat in einer repräsentativen Umfrage unter 1.500 Führungskräften aus Österreich und Deutschland die Gründe hinterfragt, weshalb immer mehr Mitarbeiter das Büro lieber meiden.
Rund ein Drittel (34 %) der Befragten gaben an, dass ihre Mitarbeiter lieber von zuhause arbeiten – die Beweggründe hierfür sind vor allem lange Arbeitswege und ein schlechtes Arbeitsklima. Weitere, aber deutlich seltenere Gründe waren bessere Zeitplanung innerhalb der Familie, bequemeres und günstigeres Arbeiten, Vermeidung von Stress, die eigene Gesundheit sowie weniger Motivation.
Doch wie motiviert man seine Mitarbeiter am besten, wieder gerne in das Büro zu kommen? Über Führungsarbeit und Leadership kann man insbesondere bei schlechtem Arbeitsklima entgegenwirken, ist Michaela Kreitmayer, Leiterin des Hernstein Instituts, überzeugt. Die wichtigsten Aspekte für Leadership sind hierbei persönliche Eigenschaften wie Empathie und Einfühlungsvermögen, sind 54 Prozent der Befragten überzeugt. Auf die Frage, ob die eigenen Vorgesetzten über diese Eigenschaften verfügen, stimmen allerdings nur 32 Prozent zu. Eine offene Haltung sowie Verlässlichkeit und Erreichbarkeit erachten ebenso jeweils 53 Prozent der Befragten als besonders wichtig. Dagegen ist die Präsenz von Führungskräften am Arbeitsplatz nur für 12 Prozent essenziell (22 % geben an, dass dies in hohem Maße bei den eigenen Vorgesetzten verwirklicht ist).
Interessant ist, dass Leadership und Management für die befragten Führungskräfte zumeist „zwei Paar Schuhe“ sind – während für 54 Prozent Management selbst eher die Sachebene beschreibt und damit für „klare Ordnung“ steht, wird der Begriff Leadership mit der Beziehungsebene und mit menschlichem und sozialem Verhalten in Verbindung gebracht.