Andreas Gruber, Niki Hosp, Christian Schimanofsky und Alexander Zeh ©Helvetia
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Wie sportlich ist das Land ?

Helvetia Versicherung

Die Helvetia Versicherung hat das Marktforschungsinstitut IPSOS beauftragt die Österreicher nach Ihren sportlichen Aktivitäten zu befragen. Wie sportlich sich Frau und Herr Österreicher einschätzen, wer für die Kosten von Freizeitunfällen aufkommt usw.. Die Studienergebnisse wurden ergänzt mit der Unfallstatistik des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, damit wird nicht nur die reine Statistik, sondern auch die repräsentative Einschätzung des Landes dargestellt. 2013 hat Helvetia erstmals eine repräsentative Umfrage zum Thema Unfallversicherung durchführen lassen und zieht einen punktuellen Zehnjahresvergleich.

Land der Berge

Fragt man die Bevölkerung, welcher sportlichen Aktivität regelmäßig nachgegangen wird, nennen 38 Prozent Wandern, Bergsteigen und Klettern. Auf Platz 2 folgt Fahrradfahren und Mountainbiken mit 35 Prozent, dicht dahinter liegt Schwimmen mit 34 Prozent. Nach Laufen (24 %) und Fitnessstudio (21 %) werden winterliche Disziplinen am Berg, Ski- oder Snowboard fahren (17 %) genannt.

Befragt nach den sportlichen Vorlieben der Kinder schauen die Ergebnisse erwartungsgemäß anders aus: An erster Stelle steht hier das Fahrradfahren (18 %), gefolgt von Schwimmen (17 %) und Fußballspielen (14 %). Wandern, Bergsteigen und Klettern sind auf Platz vier (14 %).

50/50 – die Hälfte ist unsportlich

Nur sieben Prozent schätzen sich als sehr sportlich ein, immerhin 41 Prozent als ziemlich sportlich. Im Umkehrschluss: Das halbe Land sieht sich als nicht sehr sportlich (37 %) oder überhaupt nicht sportlich (14 %). Für viele fixer Bestandteil, für andere undenkbar: Sport und Urlaub. Der Großteil betreibt im Urlaub weniger (35 %) oder gar keinen Sport (27 %), wohingegen 26 Prozent gleich viel und zwölf Prozent sogar mehr Sport machen. In den Ferien dominiert klar mit 57 Prozent Schwimmen an erster Stelle, erneut gefolgt von Wandern und Klettern (45 %).

Ein Drittel verzichtet häufig oder immer auf Helm & Co.

Wo Sport gemacht wird, besteht leider auch Verletzungsgefahr. Fast zwei Drittel treffen jedes Mal oder sehr häufig Vorkehrungen, um Unfälle zu vermeiden – sei es mit Schutzausrüstungen wie Helmen oder Sicherheitsgeräten. Befragt, wo die häufigsten Unfälle passieren, ist das Bewusstsein innerhalb der Bevölkerung vorhanden. Fast die Hälfte nennt das Zuhause als Unfallhotspot (49 %), gefolgt von Freizeitorten (29 %) und dem Straßenverkehr (12 %).

160.000 Sportunfälle pro Jahr

Wie wichtig Schutzausrüstung & Co sind, zeigen die Unfallzahlen für Österreich. Pro Jahr ereignen sich mindestens 160.000 Sportunfälle, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Besonders viele Unfälle ereignen sich beim Fußballspielen. Mit knapp 39.200 Verletzten liegt Fußball somit auf Platz 1 der häufigsten Sportunfallarten und damit vor dem alpinen Skilauf (22.800 Verletzte), diversen anderen Mannschaftsballsportarten (18.000 Verletzte) sowie Wandern, Klettern, Abenteuer mit 13.600 Verletzten im Jahr 2023. Vor welchen Unfällen haben die Befragten die meiste Angst? Hier liegt der Autounfall mit 52 Prozent klar auf Platz 1, gefolgt vor Unfällen im Urlaub und dem Haushaltsunfall mit 18 Prozent.

Wer zahlt den Wanderunfall?

Nachdem Wandern, Klettern und Bergsteigen die liebsten Freizeitbeschäftigungen sind, stellt sich die Frage, wer für die Folgekosten einer verunglückten Wandertour aufkommt. „Verglichen mit den Ergebnissen vor zehn Jahren, sind die Wissenslücken immer noch vorhanden“, stellt MMag. Andreas Gruber, Vorstand Schaden-Unfall bei Helvetia, fest. 43 Prozent (2013: 39 %) der Österreicher geben an, dass die Krankenkasse für die Folgekosten aufkommt. „Diese deckt jedoch nur die akute medizinische Versorgung ab. Sämtliche langfristigen Folgen und alle Kosten abseits der medizinischen Behandlung im Spital oder beim Hausarzt sind nicht automatisch inkludiert“, klärt Andreas Gruber auf. Gemeint sind damit Bergungskosten, aber auch Folgekosten wie Reha und Therapien bis hin zu Invaliditätsrenten oder Umbaukosten aufgrund von dauerhaften körperlichen Beeinträchtigungen.

Die Durchdringung bei privater Unfallversicherung ist im Zehnjahresvergleich von 45 auf 53 Prozent leicht gestiegen. „Gleichzeitig bedeutet dies, dass immer noch 47 Prozent der Österreicher nicht vor Folgeschäden eines Unfalls abgesichert sind. Das ist ein existenzielles Risiko“, fasst Andreas Gruber zusammen.

Befragt, warum keine private Vorsorge getroffen wurde, gibt ein knappes Drittel an, dass die gesetzliche Absicherung reichen müsse und weitere 31 Prozent, dass sie sich mit dem Thema noch nicht befasst haben.

 

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