Im 70. Jubiläumsjahr des Verbandes Österreichischer Versicherungsmakler fand eine Neuwahl des Präsidiums statt. Dr. Klaus Koban wurde zum Präsidenten ernannt, KommR Christian Schäfer und Mag. Wilhelm Hemerka zu den beiden Vizepräsidenten. Mit Dr. Constanze Schinner zog erstmalig eine Frau als Vizepräsidentin in den Vorstand ein. Zum weiteren Vorstand gehören Wolfgang Hajek, Mag. Birgit Wieser, Gerald Tschrepitsch, Herbert Jindracek, Dr. Alexander Thayenthal, KommR Siegfried Fleischacker, Mag. Dieter Freund und Michael Patocka. Mag. Andreas Krebs, der langjährige Präsident, wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Ein neues Präsidium in einer sich dynamisch wandelnden Zeit, wohin geht die Reise, was sind die Pläne, welche Themen stehen auf der Agenda. Wir haben mit Dr. Klaus Koban, Mag. Andreas Krebs, Mag. Wilhelm Hemerka, KommR Christian Schäfer und Dr. Constanze Schinner gesprochen:
Wofür steht der VÖVM?
Mag. Andreas Krebs: Der Verband der Versicherungsmakler Österreichs (VÖVM) wurde kurz nach dem Krieg gegründet und war die erste Berufsvereinigung für Versicherungsmakler in Österreich. Ursprünglich spezialisierten sich die Gründungsmitglieder auf Großgewerbe und Industrieversicherungen. Über die Jahrzehnte hat sich die Rolle des Verbandes gewandelt, besonders durch das Maklergesetz, das die Vertretung der Makler in der Wirtschaftskammer, im Fachverband der Versicherungsmakler und -berater neu definierte. Heute ist der VÖVM ein privater Verein, dessen Hauptanliegen in der Vertretung von Maklern besteht, die sich auf das Großgewerbe und die Industrieversicherung konzentrieren. Historisch bedingt gibt es auch einige Mitglieder, die auf das Wohnhausgeschäft, vor allem in Wien, spezialisiert sind. Zwar umfasst unser Mitgliederkreis auch Makler im Privatkundengeschäft, doch liegt unser Fokus primär auf dem Großgewerbe. In Zusammenarbeit mit anderen Maklerverbänden setzen wir uns als Lobbyvereinigung für die Interessen unserer Mitglieder ein, führen intensive Gespräche mit Versicherern, beteiligen uns an Diskussionen mit der Aufsichtsbehörde und anderen Institutionen und sind seit vielen Jahren Mitglied bei der BiPAR, wo wir uns ebenfalls aktiv für unsere Mitglieder engagieren.
Was kann ich als privater Verein in institutionellen Vereinigungen erreichen?
Mag. Andreas Krebs: Unser Verein kann in institutionellen Vereinigungen durchaus Einfluss nehmen, da wir als Organisation eine starke Stimme und eine signifikante Marktstellung besitzen. Dies bedeutet, dass wir mit einer Vielzahl von Versicherern substanzielle Geschäftsvolumina realisieren, was letztendlich entscheidend ist, da der finanzielle Aspekt für beide Seiten eine Bedeutung hat. Versicherer erkennen diesen Umstand an; Jene, die signifikante Geschäfte einbringen, haben natürlich auch entsprechendes Gewicht. Nicht zu vergessen ist dabei unsere Professionalität. Unsere Mitglieder sind für ihre Qualität bekannt. Nicht jeder am Markt tätige Makler kann im VÖVM Mitglied werden, es müssen spezifische Kriterien erfüllt sein, die gewährleisten, dass die Mitglieder des VÖVM eine bestimmte Qualitätsstufe repräsentieren.
Welche Kriterien müssen erfüllt werden und warum kann nicht jeder Mitglied im Verein werden?
Dr. Klaus Koban: Der VÖVM hat sich speziell und auch historisch, wie bereits erwähnt auf Großgewerbe und Industriemakler fokussiert. Neben uns gibt es den ÖVM, der allen Maklern offensteht und mit dem wir eng zusammenarbeiten. Diese Kooperation beinhaltet gemeinsame Ausbildungsinitiativen und einen regen Gedankenaustausch. Trotz der Offenheit des ÖVM für alle Makler bietet er keine spezifischen Lösungen für die Bereiche Großgewerbe und Industrie, die unsere spezialisierten Themen erfordern. Gerade in der Industrieversicherung, die nur einen kleinen Teil der österreichischen Maklerlandschaft betrifft, identifizieren wir einen spezifischen Handlungsbedarf, der weder von der Wirtschaftskammer noch vom ÖVM erfüllt wird, daher müssen unsere Mitglieder gewisse Kriterien erfüllen.
Wie ist der Zugang zum Thema Nachfolge beim VÖVM?
Dr. Constanze Schinner: Wir nähern uns diesem Thema mit Bedacht und arbeiten aktuell daran, einen Anforderungskatalog zu erstellen. Dabei überlegen wir sorgfältig, welche neuen Kriterien notwendig sind, und in welchen Bereichen wir uns für neue Ansätze öffnen müssen.
Das komplette Interview lesen Sie in der Juni Ausgabe von risControl.