Nach der erfolgreichen Kooperation mit Mo‘ Drive hat ARISECUR im Bereich der Schadenregulierung nun eine weitere bedeutende Partnerschaft mit Polygon abgeschlossen. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, den Vertriebspartnern von ARISECUR mit einem professionellen Partner im Bereich der Gebäude- und Großschadensanierung zur Seite zu stehen.
Herr Nagy, können Sie uns mehr über Polygon und die Hintergründe dieser Partnerschaft erzählen?
Harald Nagy: Polygon ist ein 1992 gegründetes Unternehmen und ein Spezialist für die ganzheitliche Sanierung von Schäden nach Feuer, Wasser und anderen Katastrophen. Wir sind global in 18 Ländern tätig und haben in Österreich 13 Niederlassungen. Die Polygon-Gruppe hat eine Bilanzsumme von etwa 1,3 Milliarden Euro und wird von einem amerikanischen Private-Equity-Fonds als Haupteigentümer geführt. In jedem Land, in dem wir tätig sind, gibt es einen Country President, der das gesamte Geschäft in diesem Land verantwortet. In der DACH-Region und Westeuropa arbeiten die Geschäftsführer eng zusammen, insbesondere bei Notmaßnahmen wie Umweltschäden, Überschwemmungen und Stürmen. Für diesen Zweck haben wir in München und Olpe (Deutschland) riesige Lagerhallen, in denen alle Maschinen und das notwendige Equipment für Umweltschäden in ganz Europa gelagert werden. Dadurch können wir bei größeren Schäden tausende Geräte mittels eigener Sattelschlepper schnell an jeden Ort in Europa liefern.
Wie schnell sind Sie im Schadenfall vor Ort?
Nagy: Das hängt vom Einsatzort ab, aber innerhalb von 24 Stunden erfolgt die Kontaktaufnahme und die Terminvereinbarung nach Schadenmeldung.
Wie sind Sie innerhalb von Österreich aufgestellt?
Nagy: Wir haben mindestens in jedem Bundesland eine Niederlassung, wobei wir uns rund um Wien konzentrieren. Entlang der Westautobahn haben wir acht Niederlassungen. Wir sind flächendeckend in Österreich vertreten, bis nach Südtirol. Hier gibt es eine Länderkooperation mit Italien.
Polygon bietet auch Präventionsmaßnahmen an. Was verstehen Sie darunter?
Nagy: Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Im Gewerbe- und Industriebereich bieten wir Produkte wie „Primoplus“ an, bei denen vor einem möglichen Schaden die gesamte Schaden abwicklungskette mit dem Versicherungsnehmer auf seine Liegenschaft im Unternehmen abgestimmt wird. Im Fall eines Schadens wissen wir sofort, wer zuständig ist, welche Informationen benötigt werden und welche Schlüssel erforderlich sind. Das bedeutet: Bei Eintritt eines Schadens können wir die Schadensanierungskette sofort in Gang setzen. Andererseits bieten wir für Wasserschäden Präventionsmaßnahmen an, die sowohl für Bestands- als auch für Neubauprojekte interessant sind. Hier nutzen wir digitale Überwachung mittels Sensorik an neuralgischen Punkten, die entweder im Neubau integriert oder nachträglich eingebaut werden. Diese Sensoren überwachen permanent und setzen im Schadenfall eine definierte Kette von Aktivitäten in Gang, die von uns gesteuert wird.
Herr Büttner, wie profitieren die Versicherungsnehmer und Vertriebspartner von dieser Kooperation?
Büttner: Der große Vorteil ist, dass alle relevanten Daten, wie Deckungssummen, nicht nur vorhanden sind, sondern auch automatisch weitergegeben werden. Über eine Schnittstelle übergeben wir die komplette Schadenbetreuung an Polygon, welche die Abwicklung und Information sowohl an den Versicherungsmakler als auch an den Versicherungsnehmer übernimmt und den Schaden direkt mit dem Versicherungsunternehmen abrechnet. Dadurch minimiert sich unsere Haftung als Versicherungsmakler erheblich. Das Thema Schaden ist für jeden Versicherungsvermittler ein verlustreiches und gefährliches Thema. Die meisten Vermittler sind darauf trainiert, gut zu beraten und guten Schutz zu verkaufen. Bei einem großen Schaden sind sie oft überfordert. Es gibt viele Pflichten und Obliegenheiten, wie die Schadensminderung und zeitliche Komponenten, die wir beachten müssen. Der schwerste Schaden bei einem Leitungswasserschaden ist oft nicht das Aufstemmen der Wand, sondern die durchnässte Kleidung, u. a. Pelze und diverse andere Gegenstände. Wenn diese nicht schnell entfeuchtet werden, entsteht Schimmel, was zu hohen Kosten führt. Polygon kann hier das gesamte Schadensmanagement übernehmen, von den Erstmaßnahmen über die Koordination der verschiedenen Gewerke bis hin zur Dokumentation und Abrechnung.
Gibt es eine Schadenober- oder Untergrenze, und ab wann wird die Kooperation ausgerollt?
Nagy: Nein, es gibt keine Schadengrenzen. Die Kooperation ist bereits aktiv und in unsere Systeme integriert. Schadenmeldungen können direkt an Polygon übermittelt werden, wodurch alle wesentlichen Daten sofort verfügbar sind.
Das komplette Interview lesen Sie in der Juli Ausgabe von risControl.