Österreichs Top-Manager sehen die aktuelle wirtschaftliche Lage des Landes kritisch, aber die mittel- und langfristigen Zukunftsaussichten positiv. Sie fordern daher visionäre, weitsichtige und positiv eingestellte politische Führungspersönlichkeiten. Prioritäre Handlungsfelder für die nächste Bundesregierung sind laut den Befragten die Wirtschaftspolitik (77 %), Bildung (68 %) sowie Wissenschaft und Forschung (60 %).
Die größten Herausforderungen für die Manager sind Regulierung, Bürokratie und der Arbeitskräftemangel. 89 % der Befragten geben an, dass die Anforderungen an ihre Rolle in den letzten drei Jahren gestiegen sind, insbesondere durch gesetzliche Rahmenbedingungen (32 %) und Personalmangel (21 %). In ihrer täglichen Arbeit beschäftigen sie sich vor allem mit Kostenmanagement (48 %), strategischer Ausrichtung (42 %) und Neukundengewinnung (32 %). Auch Restrukturierung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sind zentrale Themen.
Laut Thomas Arnoldner, Präsident des Management Club, wird deutlich, dass sich die Führungskräfte intensiv mit Kostensteigerungen und Personalmanagement auseinandersetzen müssen, aber auch langfristige Themen wie Digitalisierung und Unternehmenskultur weiterhin im Fokus stehen. Führungskompetenz (86 %), Kommunikationsfähigkeit (75 %), Lösungsorientierung und soziale Kompetenz (65 %) sind aktuell die wichtigsten Eigenschaften für Führungskräfte, während Fachkompetenz eine geringere Priorität hat. Silvia Grünberger betont, dass im digitalen Zeitalter der Erfolg stark von sozialen Fähigkeiten und effektiver Kommunikation abhängt.
Die Befragten nutzen durchschnittlich vier verschiedene Medienarten, um sich über wirtschaftliche Entwicklungen zu informieren, wobei Tageszeitungen und Online-Medien am beliebtesten sind (jeweils 69 %). LinkedIn ist der meistgenutzte Social-Media-Kanal (82 %). Social Media wird von über 75 % der Befragten als ideal angesehen, um das Unternehmensimage zu verbessern. Dies verdeutlicht die zunehmende Bedeutung digitaler Netzwerke im beruflichen Kontext.
Paul Eiselsberg von IMAS International hebt abschließend hervor, dass es eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Wirtschaftselite und der tatsächlichen Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Österreich gibt, was zu einer kritischen Haltung führt.