„Wir sind ein Land der Sorgen“ so Sonja Brandtmayer, zur Gesundheitsstudie der Wiener Städtischen Versicherung. Ein Großteil der Österreicher fühlt sich körperlich und mental gesund aber ein Fünftel berichtet, permanent von Sorgen begleitet zu werden. Ebenso viele gehen aber auch sorgenfrei durchs Leben. 30 Prozent geben an, sich jetzt mehr zu sorgen als vor einem Jahr. „Die Hauptursachen für die wachsenden Sorgen in der Bevölkerung sind vielfältig: Als primärer Auslöser wird die eigene Gesundheit oder die von Familienmitgliedern genannt, hinzukommen die finanzielle Situation und Zukunftsängste. Vor allem bei den 16- bis 35-Jährigen haben die Sorgen zugenommen“, kommentiert Generaldirektor- Stellvertreterin Sonja Brandtmayer die Ergebnisse der Studie. Dafür wurden in einer repräsentativen Online-Umfrage 1.000 Menschen in Österreich im Alter von 16 bis 70 Jahren durch das Gallup Institut im Auftrag der Wiener Städtischen befragt. Die Gesundheitsstudie hat sich auch mit dem Thema „Erholung durch Schlafen“ So schläft die Mehrheit lediglich zwischen 5 und 7 Stunden pro Nacht, nur jeder Zehnte fühlt sich danach sehr erholt. Bei einem Fünftel ist so gut wie gar kein Erholungseffekt gegeben. Wenig überraschend, wäre länger zu schlafen hier die Devise: Personen, die zwischen 7,5 und 9 Stunden pro Nacht schlafen, fühlen sich laut Studie auch regenerierter.
„Um die Gesundheit der Bevölkerung langfristig zu sichern, braucht es viele Maßnahmen – Schutzimpfungen zählen dabei zu den effektivsten“, so Brandtmayer. Gefragt nach der Grundeinstellung zum Thema Impfen, antwortete die Mehrheit (60 ) zwar mit „(sehr) positiv“. 14 Prozent sind gegenteiliger Ansicht. Unterschiede erkennt man insbesondere bei der Wohnregion und der Bildung: Im ruralen Gebiet zeigt sich weniger Aufgeschlossenheit als im urbanen Bereich, und je niedriger das Bildungsniveau, desto negativer die Einstellung zum Impfen. Die Pandemie hat diese Kluft noch verschärft: Ein knappes Viertel der österreichischen Bevölkerung ist gegenüber Schutzimpfungen nun negativer eingestellt als vor der Corona-Welle. Im Falle einer weiteren Pandemie würden sich laut Studie 48 Prozent impfen lassen, knapp 30 Prozent schließen eine Impfung jedoch aus – Frauen noch deutlich häufiger als Männer. Dazu kommt, dass jeder Zehnte in Österreich Impfungen generell für (sehr) unsicher hält. Mit 67 Prozent ist die große Mehrheit jedoch gegenteiliger Meinung und hält Impfungen im Allgemeinen für (sehr) sicher.
Öffentliches Gesundheitssystem
Was das öffentliche Gesundheitssystem anbelangt, zeigt sich knapp die Hälfte der Österreicher (sehr) zufrieden. In der Altersgruppe der 16- bis 35-Jährigen sowie bei Personen mit höherer Bildung ist ein höheres Maß an Zufriedenheit zu verorten, wenngleich dieses nur mäßig ausgeprägt ist. Gründe für die Unzufriedenheit sind mehrheitlich die organisatorischen Themen, lange Wartezeit, Facharztmangel aber auch die Verringerung an Leistungen durch die ÖGK. Insgesamt haben 2 von 5 Österreichern im vergangenen Jahr eine Verschlechterung bei der medizinischen Versorgung wahrgenommen, und nur 8 Prozent sind der Ansicht, dass sich diese in eine positive Richtung entwickelt hat. Die Nachfrage nach privater Gesundheitsvorsorge ist indes auf einem Allzeithoch: 34 Prozent jener ohne private Vorsorge bekunden ein höheres Interesse für einen Abschluss als vor einem Jahr, unter den 16- bis 35-Jährigen sind es sogar 45 Prozent. Besonders nachgefragt sind die Sonderklasse- und die Privatarztversicherung. „Die Rahmenbedingungen haben sich so verändert in den letzten Jahren, dass immer mehr Interesse für eine Gesundheitsvorsorge da ist“, so Brandtmayer. „Wir verzeichnen ein größeres Interesse an Gesundheit, und sehen uns als Zusatzangebot zum öffentlichen System.“