Dass die staatliche Pension vermutlich in Zukunft alleine nicht mehr ausreichend sein wird, um den gewohnten Lebensstandard zu halten, ist mittlerweile schon sehr vielen Österreichern bewusst geworden. Laut dem Vorsorgebarometer der Allianz Österreich kommen nur 42 Prozent der unselbstständigen Dienstnehmer in den Genuss einer betrieblichen Pensionsvorsorge, 72 Prozent finden diese freiwillige Zusatzpension über den Arbeitgeber äußerst interessant. Rémi Vrignaud, CEO der Allianz, weiß, dass das Potenzial der betrieblichen Vorsorge noch nicht von allen Unternehmen erkannt wurde. So ist betriebliche Vorsorge oftmals ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, um sich als Arbeitgeber zu positionieren und somit qualifizierte Fachkräfte für das eigene Unternehmen zu gewinnen.
Während 44 Prozent der vollzeitarbeitenden Befragten eine betriebliche Vorsorge über den Arbeitgeber haben, sind es bei Teilzeitbeschäftigten nur 37 Prozent. Oftmals betrifft dies vor allem Frauen, da diese aufgrund von Kinderbetreuung oder der Pflege Angehöriger nicht auf Vollzeitbasis arbeiten gehen können. „Das wirkt sich ein Leben lang auf ihr Einkommen und auch auf ihre Pension aus. Dabei ließe sich gerade die Pensionslücke durch eine betriebliche Pensionsvorsorge verringern. In Ergänzung zur staatlichen Vorsorge, kann die zweite Säule – wie auch in anderen europäischen Ländern – eine starke Rolle spielen, um die Pension aufzubessern“, so Vrignaud.
Insgesamt geben 40 Prozent der Frauen an, dass ihr Arbeitgeber für sie vorsorgt (Männer: 44 %) – dagegen erhalten nur elf Prozent der schon in Pension befindlichen Frauen eine betriebliche Zusatzpension (21 % der Männer).
Auch die berufliche Tätigkeit spielt eine entscheidende Rolle dabei, ob in eine betriebliche Vorsorge investiert wird: 43 Prozent der leitenden Angestellten, 45 Prozent der nicht-leitenden Angestellten, 41 Prozent der Facharbeiter und dagegen nur 26 Prozent der angelernten oder sonstigen Arbeitnehmer geben an, dass der Arbeitgeber für sie vorsorgt.
Betriebliche Krankenversicherung
Neben der Altersvorsorge haben Arbeitgeber noch weitere Möglichkeiten, wie etwa Schutz bei Krankheit, Invalidität oder Tod, staatlich geförderte Maßnahmen zur Vorsorge zu ergreifen. So würden sich etwa 67 Prozent der Befragten eine vom Dienstgeber abgeschlossene und finanzierte Zusatzkrankenversicherung wünschen – jedoch haben nur 21 Prozent tatsächlich eine betriebliche Krankenversicherung (23 % der Männer und 19 % der Frauen). In Hinsicht auf das Arbeitspensum sind 22 Prozent der Vollzeitbeschäftigten und 19 Prozent der Teilzeitbeschäftigten bei Krankheit zusätzlich abgesichert; hinsichtlich der beruflichen Tätigkeit sind es 26 Prozent bei den Facharbeitern, 22 Prozent der leitenden Angestellten, 21 Prozent der nicht-leitenden Angestellten und nur 13 Prozent der angelernten oder sonstigen Arbeiter.
Von der betrieblichen Krankenvorsorge profitieren sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber durch beispielsweise kürzere Krankenstände aufgrund rascher medizinischer Versorgung.