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Firmeninsolvenzen steigen

ACREDIA

Die aktuelle Studie von Acredia und Allianz Trade prognostiziert einen deutlichen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in Österreich. Bis Ende 2024 könnten bis zu 6.500 Firmen insolvent werden, was einem Anstieg von +20 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das wäre die vierthöchste Insolvenzzahl in der österreichischen Geschichte nach den Jahren 2005, 2006 und 2009. Besonders betroffen sind der Bau- und Hotelgewerbesektor, da diese Branchen stark unter dem aktuellen wirtschaftlichen Druck und den Nachwirkungen der Corona-Pandemie leiden.

Der Anstieg der Insolvenzen in Österreich ist auch auf die Auslaufphase der staatlichen Corona-Hilfen zurückzuführen, die zuvor viele Unternehmen vor der Insolvenz bewahrt hatten. Mit dem Ende dieser Unterstützung wird das Insolvenzgeschehen wieder an Dynamik gewinnen. Dies markiert nach Einschätzung von Acredia den Höhepunkt der Insolvenzdynamik. Für die kommenden Jahre wird eine leichte Entspannung erwartet: 2025 soll die Zahl der Insolvenzen um -8 % zurückgehen, 2026 um weitere -11 %. Dies bedeutet jedoch, dass die Insolvenzzahlen weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben.

International wird die Zahl der Unternehmensinsolvenzen 2024 um +11 % steigen, während in der EU ein Anstieg von +14 % erwartet wird. Österreichs wichtigster Exportpartner, Deutschland, wird einen Anstieg der Insolvenzen um +25 % verzeichnen, was auch Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft haben könnte. Für 2025 wird in Deutschland mit einem weiteren Anstieg um +4 % gerechnet.

Wesentliche Ursachen für den starken Anstieg der Insolvenzen sind laut der Studie die gedämpfte Nachfrage, die geopolitische Unsicherheit und ungleiche Finanzierungsbedingungen. Besonders in Branchen wie dem Bauwesen und Einzelhandel steigen die Insolvenzen, und auch die Höhe der Passiva, also der Schulden der insolventen Unternehmen, erreicht Rekordniveaus. In Österreich sind neben den direkten wirtschaftlichen Folgen auch Arbeitsplätze gefährdet. Es wird befürchtet, dass europaweit bis zu 1,6 Millionen Jobs in Gefahr sind, ein Trend, der besonders in Europa und Nordamerika sichtbar wird.

Trotz sinkender Inflation und der Aussicht auf Zinssenkungen durch die Zentralbanken ist dies keine Wunderwaffe für angeschlagene Betriebe. Zwar könnten niedrigere Zinssätze die Kreditkosten senken und den Cashflow verbessern, doch viele strukturelle finanzielle Herausforderungen bleiben bestehen. Besonders österreichische Unternehmen, die stark von den Corona-Hilfen abhängig waren, stehen vor einer harten Bewährungsprobe, da diese finanziellen Hilfen nun weitgehend entfallen sind und sich das wirtschaftliche Umfeld weiterhin als schwierig gestaltet.

Nachruf

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