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Bedeutung von ESG-Maßnahmen im Risikomanagement

GrECo

Nachhaltigkeit bleibt für Versicherer ein zentrales Thema. Laut der GrECo-Studie sind Klimarisiken, soziale Verantwortung und nachhaltige Unternehmensführung fest in den Strategien der Branche verankert. 70 Prozent der Versicherer haben ESG-Kriterien bereits in ihre Risikobewertung integriert oder planen dies bald. Treiber sind nicht nur gesetzliche Vorgaben wie die CSRD-Richtlinie, sondern auch die Chancen eines aktiven ESG-Risikomanagements.

Für 69 Prozent der Versicherer sind Klimarisiken wie Überschwemmungen, Stürme und Hitzewellen die größte Herausforderung, da sie durch den Klimawandel häufiger und intensiver auftreten. Vier von fünf Versicherern nutzen moderne Modellierungstechniken, um Klimarisiken genauer zu analysieren und deren Auswirkungen besser vorherzusagen.

Gleichzeitig unterstützen 69 Prozent der Versicherer Unternehmen bei der Risikominimierung. Maßnahmen wie Überschwemmungsschutz werden häufig belohnt – etwa durch Prämiennachlässe oder reduzierte Selbstbehalte.

„Das Bewusstsein für Klimarisiken ist deutlich gestiegen. Versicherer gehen proaktiver vor, indem sie Unternehmen nicht nur zu Präventionsmaßnahmen ermutigen, sondern diese auch finanziell fördern. Die Versicherbarkeit hängt stark von der Branche ab: Besonders hoch ist der Einfluss der ESG-Kriterien bei Energieerzeugung, Abfallwirtschaft oder energieintensiven Industrien wie Stahl und Kunststoff“, so Studienautor Harald Ketzer.

Die Digitalisierung treibt die Schadenbearbeitung voran: Alle befragten Versicherer investieren in digitale Services für mehr Effizienz und Transparenz. Parametrische Versicherungen gewinnen an Bedeutung, während KI in der Schadenabwicklung noch in den Anfängen steckt, aber großes Potenzial bietet.

Nachhaltigkeit wird zunehmend in Versicherungsprodukte integriert. 80 Prozent fördern Reparaturen statt Neukauf, die Hälfte bietet Anreize für E-Mobilität trotz höherer Schadenkosten. Ein neuer Trend ist die „Build-Back-Better“-Deckung, bei der ein Viertel der Versicherer Mehrkosten für klimafreundlichen Wiederaufbau übernimmt.

Derzeit erfassen nur ein Fünftel der Versicherer spezifische ESG-Daten von Kunden, während die Mehrheit auf Branchenbewertungen setzt. Lediglich fünf Prozent erstellen eigene ESG-Ratings oder Carbon-Footprint-Analysen. Laut Sabine Bradac, Studienautorin und Risk Consultant bei GECo,wird die CSRD-Richtlinie den Zugang zu ESG-Daten erleichtern, und zentrale Datenbanken wie ESAP, die von der ESMA geplant sind, könnten künftig Nachhaltigkeitsinformationen bündeln. In Österreich könnte die OeKB als Sammelstelle dienen, da sie bereits ein ESG-Datenbank-Tool für Banken eingeführt hat.

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