Peter Höfinger, stellvertretender Generaldirektor, Hartwig Löger, Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender, Liane Hirner, Finanz- und Risikovorstan ©Marlene Fröhlich
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Positives Ergebnis

VIG

Der Vorsteuergewinn der VIG von 881,8 Mio. Euro bezeichnete der VIG-Chef Hartwig Löger als besonders erfreulich. Damit übertraf die VIG ihr Vorjahresergebnis um 14,1 Prozent. Für 2025 erwartet die VIG einen Gewinn zwischen 950 Millionen und einer Milliarde Euro. Diese Prognose berücksichtigt bereits die Risiken eines möglichen globalen Handelskrieges, erklärte Löger bei der Präsentation des vorläufigen Ergebnisses.

Mit den zwei österreichischen Gesellschaften Wiener Städtische und Donau erwirtschaftete der österreichische Markt mit 38 Prozent Anteil den Löwenanteil am Gewinn des internationalen Konzerns vor Tschechien mit 24 Prozent und Polen mit sieben Prozent. Der Teilmarkt „Erweiterte CEE“, mit Ländern wie Rumänien, Slowakei, Ungarn, Baltikum und Bulgarien trägt 18 Prozent zum erwirtschafteten Gewinn bei. Die hohen Wachstumszahlen kommen vor allem aus den CEE-Märkten. Besonders im Teilmarkt Polen erhöhte sich der Gewinn deutlich. Umstrukturierungen führten dort zur Fusion von sechs auf drei Gesellschaften. „Es ist erfreulich zu sehen, dass sich diese Umstrukturierungen wirklich auswirken“, so Liane Hirner, Finanz- und Risikovorständin der VIG. Auch der Teilmarkt „Erweiterte CEE“ erzielte eine Gewinnsteigerung von fast 60 Prozent. Vor allem Rumänien und die Slowakei trugen in diesem Marktsegment zu dem Gewinnwachstum bei. Das positive operative Ergebnis der Gesellschaft soll sich auch auf die Dividende niederschlagen, so Löger. So wird der Vorstand eine Dividende in der Höhe von 1,55 Euro vorschlagen, einem Anstieg von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Das ist ein Floor auch für die nächsten Jahre“, meinte Löger. Die Dividendenpolitik des Konzerns besagt, dass der Wert des heurigen Jahres, auch die Minimumbasis für die Dividende des nächsten Jahres ist, erklärt der VIG-Chef.

Zweistelliges Prämienwachstum

Das Prämienwachstum betrug 10,5 Prozent. Die Indexierungen machten, laut Löger, rund 40 bis 50 Prozent des Wachstums aus. Insgesamt lag der Prämienumsatz bei 15,2 Mrd. Euro. Der sogenannte Insurance Service Revenue (Verrechnete Prämien minus Sparprämien der kapitalbindenden LV) liegt erstmals im Marktsegment „Erweiterte CEE“ über dem von Österreich. Das Prämienportfolio gestaltet sich wie folgt: 43 Prozent Sachversicherung (ohne Kfz), 27 Prozent Kfz-Versicherung, 24 Prozent Leben und sechs Prozent Krankenversicherung. Mit Ausnahme der Sparte Leben (+4,5%) weisen alle Sparten ein zweistelliges Prämienwachstum auf. Eine strategische Partnerschaft mit der Erste Bank wurde bis zum Jahr 2033 beschlossen. Der digitale Vertriebskanal über die Erste Group-App George zeigt dabei ein erhebliches Wachstumspotenzial. Im vergangenen Jahr wurden 585.000 Verträge über George abgeschlossen, was einer Steigerung von 67 Prozent entspricht.

Diversifikation hilft

Das Hochwasser Boris hat zu einer leichten Erhöhung der Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) im Konzern geführt (von 92,6 auf 93,4%). So stieg die Combined Ratio in den Ländern Österreich und Tschechien, die am stärksten von dem Unwetter betroffen waren an, während in Polen und in den „Erweiterten CEE“ die Combined Ratio zurückging. „Aufgrund der geografischen Diversifikation ist es uns gelungen unsere Konditionen unverändert zu halten“, erklärt Peter Höfinger, stellvertretender Generaldirektor der VIG, und verantwortlich für Rückversicherungen. Dies sei ungewöhnlich im Vergleich zur Branche“.  Mittelfristig wird jedoch die Industrie Anpassungen vornehmen müssen, sowohl auf der Prämien- als auch auf der Konditionenseite, erklärt Höfinger. Es braucht für die Zukunft ein Maßnahmenbündel, wie Raumordnung und staatlichen Präventionsmaßnahmen, aber auch die Eigenverantwortlichkeit der Unternehmen braucht es, um weiterhin Versicherbarkeit zu gewährleisten. so Höfinger. Laut Schätzungen hat das Hochwasser Boris zu Schäden in Österreich und Tschechien von insgesamt über 4,5 Milliarden Euro geführt, wobei die versicherten Schäden nur bei rund 1,6 Milliarden Euro liegen. Es hätte aber laut Höfinger noch viel schlimmer kommen können. Geholfen haben aber die öffentlichen Investitionen in die Hochwasserprävention, die in Österreich 275 Millionen Euro pro Jahr betragen. Zum Vergleich gibt Deutschland nur 100 Millionen Euro für Prävention aus, so Höfinger.

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