©AdobeStock_1920533357_MP
in

Nachfolge rückt in den Fokus

Creditreform

Eine Befragung von Creditreform und CH Consult unter rund 1.400 österreichischen KMU zeigt: Die meisten Unternehmen beschäftigen sich aktuell oder bald mit der Unternehmensnachfolge. Besonders in kleinen und familiengeführten Betrieben erschweren persönliche Bindungen, Emotionen und komplexe rechtliche Vorgaben eine frühzeitige Planung. Eine rechtzeitige, professionelle Vorbereitung ist daher entscheidend. Nur etwa ein Drittel sieht aktuell keinen Handlungsbedarf.

Christian Hurek, Partner bei CH Consult, betont: „Frühzeitig die Weichen für eine Unternehmensnachfolge stellen, dies erfordert eine sorgfältige Vorbereitung des Unternehmens auf die Nachfolge und ein Abwägen der Nachfolgeoptionen durch den Unternehmer.” Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer von Creditreform, ergänzt: „Neben dem rechtzeitigen Erkennen und Einleiten der Unternehmensnachfolge ist es wichtig, die mannigfaltigen organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen rasch zu klären und abzustimmen.”

Bei 15 Prozent der Unternehmen steht die Nachfolge in den nächsten zwei Jahren an, weitere 15,8 Prozent planen sie innerhalb von fünf Jahren. Für rund ein Viertel wird das Thema in den nächsten zehn Jahren relevant, bei 12,8 Prozent hat die Übergabe bereits stattgefunden. Die Bedeutung variiert je nach Branche: Im Verarbeitenden Gewerbe und Baugewerbe steht die Nachfolge besonders oft an. Im Handel hingegen plant fast 40 Prozent derzeit keine Übergabe. Im Dienstleistungssektor steht bei fast 20 Prozent eine Übergabe in den nächsten zwei Jahren bevor.

Auch die Unternehmensgröße spielt eine Rolle: Bei sehr kleinen Betrieben (bis 10 Mitarbeiter) ist das Thema in 36,8 Prozent kein Thema, ähnlich bei größeren Mittelständlern (über 50 Mitarbeiter) mit 37 Prozent. Das liegt oft an Kapitalmarktorientierung oder Zugehörigkeit zu Konzernen. Die Betriebsübergabe erfolgt meist familienintern (51,7 Prozent), besonders bei Bauunternehmen. Ein Verkauf an externe Käufer kommt bei 27,6 Prozent vor, vor allem im Handel (40,4 Prozent). Die Übergabe an Mitarbeiter ist im Handel mit 19,1 Prozent bedeutender als im Dienstleistungssektor (7,8 Prozent), wo die familieninterne Nachfolge bevorzugt wird. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind entscheidend: 40,2 Prozent sehen eine erfolgreiche Übergabe nur bei günstiger Konjunktur und guten Aussichten als möglich. Nur 29 Prozent glauben, dass diese Faktoren keinen Einfluss haben.

Verfassungsrichter

Zukunft des Pensionssystems