Anlagetipps sind in sozialen Medien wie Instagram, Facebook & Co. allgegenwärtig. Influencer mit einem besonderen Fokus auf Finanz- und Anlagethemen, sogenannte Finfluencer, haben manchmal jedoch fragwürdigen Background und in der Regel keine Berechtigung zum Erbringen von Wertpapierdienstleistung oder dem Angeben von Anlageempfehlungen.
Das hindert Finfluencer aber nicht daran, ein breites Spektrum von Finanzthemen abzudecken. Es reicht von allgemeiner Finanzbildung über Kommentare zu politischen und wirtschaftlichen Themen bis hin zu konkreten Empfehlungen zum Kauf bestimmter Finanzinstrumente. Oft vermitteln Finfluencer den Eindruck, sie seien Experten auf ihrem Gebiet. Sie teilen persönliche Erfahrungen, Lebensweisheiten, Marktanalysen oder Anlagetipps in einer für soziale Medien typischen leicht zu konsumierenden Form.
Mit all dem beeinflussen Finfluencer die Anlageentscheidungen vieler Klein- und Privatanleger, vor allem von jüngeren, wie die FMA in einer Pressemeldung schreibt. Bereits die europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA warnte davor, dass Anlagetipps in sozialen Medien besondere Risiken für Investoren mit sich bringen. Zum Beispiel, wenn falsche, irreführende oder interessengeleitete Informationen verbreitet, oder Empfehlungen für komplexe und riskante Finanzprodukte gegeben werden. Vielfach werden Interessenkonflikten verschwiegen, wenn etwa Finfluencer für ihre Empfehlungen von Anbietern bezahlt werden. Von Betrug ganz zu schweigen.
Die FMA daher erstmals österreichische Finfluencer eingeladen, um mit ihnen in Dialog zu treten. Ziel war es, die rund 20 angemeldeten Finfluencer für die geltenden Regeln – etwa in den Bereichen Anlageberatung und Anlageempfehlung – zu sensibilisieren und damit zu verhindern, dass diese aus Unwissenheit übertreten werden. Ob die aktuelle Gesetzeslage Finfluencer und deren Einfluss auf Kleinanleger angemessen berücksichtigt, wird die FMA analysieren.