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Hoffentlich „Berg-Heil“

KFV

Die Zahl der Alpinunfälle in Österreich hat im Jahr 2024 ein neues Rekordniveau erreicht: Über 10.000 Einsätze wurden vom Österreichischen Bergrettungsdienst registriert – ein Anstieg von mehr als vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders tragisch: 309 Menschen kamen ums Leben, allein 127 davon beim Wandern – das entspricht einem Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zu 2023.

Diese Entwicklung stellt die Einsatzkräfte vor immer größere Herausforderungen. Im Rahmen des Netzwerksymposiums „BergRETTUNG“ kamen Bergrettung, Alpinpolizei, Flugrettung, Bundesheer, Rotes Kreuz sowie zahlreiche weitere Einsatzorganisationen und Präventionseinrichtungen am Semmering zusammen, um über Herausforderungen und Lösungsansätze zu diskutieren.

„Die steigenden Einsatzzahlen im alpinen Raum zeigen nicht nur, welch beeindruckende Leistung unsere Einsatzorganisationen erbringen, sondern auch, wie fordernd diese Tätigkeit ist“, betont Innenminister Mag. Gerhard Karner. Besonders die Zusammenarbeit sei entscheidend: „Die enge Kooperation aller Beteiligten ist wichtiger denn je.“

Derzeit engagieren sich 12.880 Menschen ehrenamtlich in der österreichischen Bergrettung – oft mehrfach täglich im Einsatz, bei jedem Wetter, häufig unter extremen Bedingungen.
„Die Aufgaben werden komplexer – Suchaktionen, Bergungen, Unterstützung bei Waldbränden. Deshalb ist es entscheidend, dass wir gut vernetzt sind“, sagt Michael Miggitsch, Vizepräsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes.

Auch das Rote Kreuz unterstreicht die Bedeutung reibungsloser Abläufe:
„Im Gebirge entscheiden präzise Abläufe oft über Leben und Tod. Nur durch professionelle Teamarbeit gelingt es uns, unter extremen Bedingungen Leben zu retten“, erklärt Mag. Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant.

Laut der Alpinen Unfallstatistik des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit (ÖKAS) und der Alpinpolizei ist Herz-Kreislauf-Versagen mit 42 Prozent die häufigste Todesursache beim Wandern – vor allem ältere Menschen sind betroffen. Jüngere verunglücken hingegen häufig aufgrund mangelnder Erfahrung.

Zudem ist von einer deutlich höheren Zahl an Verletzten auszugehen, da viele Unfälle ohne Polizeieinsatz ablaufen und daher nicht in der offiziellen Statistik erfasst sind. Laut Schätzungen wurden rund 43.000 Menschen 2024 bei alpinen Aktivitäten so schwer verletzt, dass sie im Spital behandelt werden mussten.

In den Bergen gibt es keine absolute Sicherheit – doch mit guter Vorbereitung lassen sich viele Gefahren reduzieren. Fehlende Tourenplanung, mangelndes Gefahrenbewusstsein oder Selbstüberschätzung zählen zu den häufigsten Ursachen für alpine Notfälle.

 

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