Bereits 2024 erreichte die Zahl der Verletzten beim Motorradfahren in Österreich mit 4.468 Personen einen historischen Höchststand. Auch die Zahl der Getöteten stieg mit 83 auf den höchsten Wert seit 2018. 2025 setzt sich dieser negative Trend fort: Allein in den Sommermonaten von Anfang Juni bis Ende August kamen bereits mindestens 37 Menschen mit Motorrädern ums Leben – und damit erstmals mehr als in Pkw (34). Seit Jahresbeginn verunglückten 59 Motorradlenker tödlich, demgegenüber stehen 93 Todesopfer in Pkw.
Ein wesentlicher Grund für die steigenden Unfallzahlen liegt auch in den Zulassungsdaten. Während die Zahl der Pkw seit 2003 jährlich um durchschnittlich 1,24 Prozent zunahm und Ende 2024 bei 5,23 Millionen lag, stieg die Zahl der Motorräder im selben Zeitraum fast dreimal so stark an – um 3,74 Prozent pro Jahr – und erreichte zuletzt 655.175 Fahrzeuge. Damit nimmt die Wahrscheinlichkeit von Unfällen mit Motorrädern weiter zu, obwohl Pkw nach wie vor achtmal so häufig zugelassen sind.
Besonders häufig kommt es zu Unfällen durch das Übersehen von Motorrädern, nicht angepasste Geschwindigkeit und eigene Fahrfehler. Typisch sind Stürze ohne Fremdbeteiligung oder das Abkommen nach rechts in Linkskurven. In Testversuchen hat das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) gezeigt, dass spezielle Bodenmarkierungen die Gefahr solcher Unfälle um bis zu 80 Prozent senken können. „Bei gutem Wetter schnellen die Motorradunfälle im Schnitt auf das Achtfache von regnerischen Wochenenden hoch. Wir möchten daher gerade jetzt noch einmal eindringlich auf die häufigsten Unfallursachen hinweisen und Tipps zur Vermeidung von Unfällen geben“, erklärt Dipl.-Ing. Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheit im KFV.
Mit Blick auf den Klimawandel und die damit einhergehende Verlängerung der Motorradsaison warnt das KFV, dass die Unfallzahlen im Spätsommer und Herbst weiter steigen könnten. Die Entwicklung zeigt deutlich, dass Motorradfahren im Vergleich zum Pkw mit einem deutlich höheren Risiko verbunden ist – und verstärkte Präventionsmaßnahmen notwendig sind.