Dr. Hartwig Löger und Mag. Liane Hirner
Dr. Hartwig Löger und Mag. Liane Hirner
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Ergebnis 2021

VIG

Die Pressekonferenz der VIG zum Thema Kennzahlen 2021 wurde von den dramatischen Ereignissen in der Ukraine überschattet. Die Präsentation der Bilanzzahlen nahm Generaldirektor Stellvertreter Dr. Hartwig Löger und CFO Liane Hirner vor. Generaldirektorin Prof. Elisabeth Stadler, konnte aufgrund ihres positiven Corona Test nicht persönlich an der PK teilnehmen. Die Kennzahlen kurz zusammengefasst: Die VIG konnte das Jahr 2021 weit über den Erwartungen abschließen. Das Prämienvolumen wurde auf 11 Milliarden Euro gesteigert, das bedeutet ein Plus von 5,5 Prozent gegenüber dem Jahre 2020 (2019 10 Milliarden). Der Gewinn vor Steuern wurde um 47,8 Prozent auf 511 Millionen erhöht, Erwartet wurde eine Bandbreite von 450 bis 500 Millionen. Die Combined Ratio ist um 0,8 Prozentpunkte verbessert worden. CFO Liane Hirner zum Wachstum der einzelnen Sparten: „Es konnten alle Sparten der Gruppe deutlich wachsen. Einzige Ausnahme stellen die Einmalerläge in der Lebensversicherung dar, die der Strategie folgend leicht sinken. Vor allem die Sparten Sonstige Sachversicherung (+8,0 %), sowie die Kfz-Sparten (Kfz-Haftpflicht +7,0 %, Kfz-Kasko +8,7 %) konnten 2021 gute Prämienzuwächse erzielen.“ Erstmals in der externen Berichterstattung wurde die Darstellung der einzelnen Länder neu segmentiert. Es werden nicht mehr 12, sondern nur mehr sechs Segmente abgebildet. Die sechs Segmente gliedern sich in Österreich, Tschechische Republik, Polen, Erweiterte CEE, Spezialmärkte und Gruppenfunktionen. Unter Erweiterte CEE fallen Albanien inkl. Kosovo, Baltikum, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Moldau, Nordmazedonien, Rumänien, Serbien, Slowakei, Ukraine und Ungarn. Das Segment Spezialmärkte setzt sich aus den vier Ländern Deutschland, Georgen, Liechtenstein und Türkei zusammen. Das Segment Gruppenfunktionen beinhaltet im Wesentlichen das Geschäft der VIG Holding und der VIG RE. Besonders stark sind die verrechneten Prämien in den Segmenten Tschechische Republik (+7,7 %) Polen (7 %), Erweiterte CEE (+9,3 %) und Gruppenfunktionen (+13,2 %) gewachsen. Von den Ländern im Segment Erweiterte CEE zeigten vor allem das Baltikum (+9,1 %), Kroatien (+23,1 %), Rumänien (+17,2 %) und Ungarn (+13,6 %) eine dynamische Prämienentwicklung. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 61,8 Prozent der Konzernprämien außerhalb Österreichs erwirtschaftet. Die Gesellschaften in Österreich sind um 0,4 Prozent gewachsen. Der größte Prämienanteil entfällt mit 5.2 Milliarden Euro auf die Sonstige Sachversicherung, gefolgt von der Lebensversicherung mit laufender Prämienzahlung und 2.683 Mio. Euro, der Kfz-Haftpflichtversicherung mit 1.612 Mio. Euro, der Kaskoversicherung mit 1.402 Mio. Euro, den Einmalerlägen in der Lebensversicherung mit 869 Mio. Euro und der Krankenversicherung mit 743 Mio. Euro. Die Versicherungsleistungen sind leicht auf 7,14 Milliarden Euro gestiegen. Resultierend aus dem deutlich höheren Geschäftsvolumen in den Nicht Lebenssparten, den geringen Schadensverläufen aufgrund der Corona Krise und den Erweiterungen bei den digitaler Serviceleistungen. Das Finanzergebnis liegt mit 632 Millionen Euro um 6 Prozent über dem Vorjahreswert.

Die VIG Gruppe weist ab dem Geschäftsjahr 2021 auf Grund der neuen Rechnungslegungsvorschriften ab dem Jahr 2023 als neue Profitabilitäts-Kennzahl den operativen Return on Equity aus. Zur Berechnung dieser Kennzahl wird das operative Gruppenergebnis ins Verhältnis zum durchschnittlichen Eigenkapital gesetzt. Die VIG-Gruppe erzielte im Jahr 2021 einen operativen Return on Equity vor Steuern von 10,9 Prozent.
Die Kapitalanlagen betrugen zum 31. Dezember 2021 37,3 Milliarden Euro und sind damit um 2 Prozent gestiegen.

Aufgrund der erfreulichen Geschäftsentwicklung wird daher eine signifikante Erhöhung der Dividende vorgeschlagen von 75 Cent aus dem Vorjahr auf 1,25 Euro pro Aktie.

Dr. Hartwig Löger stellte im Ausblick auf das Jahr 2022 das strategische Programm VIG 2025 mit drei wesentlichen Gruppenzielen vor. Ausbau der führenden Marktposition in CEE, Schaffung von nachhaltigem Wert, Nachhaltigkeit und Erreichung von ESG Zielen. Bis Ende 2025 ist das Ziel der VIG in allen CEE Märkten mindestens unter den Top 3 der Versicherungsunternehmen zu sein. (Ausgenommen in Slowenien, da ist die VIG mit einer Wiener Städtischen Niederlassung vertreten und der Fokus liegt nicht auf dem Erreichen des Top3 Platzes).
Im Bereich der Nachhaltigkeit ist geplant bis ins Jahre 2035 die Investitionen in Kohleenergie auf null zu reduzieren, bis Ende 2025 soll eine Reduzierung um -57 Prozent erreicht werden. Im Gruppenziel Nachhaltigkeit ist auch ein besonderes Augenmerk auf den sozialen Aspekt gelegt. Mit der Beteiligung am österreichischen Start Up Gropyus, und den Investitionen im Bereich Gemeinnütziger Wohnbau folgt der Versicherungskonzern sein Engagement im Bereich „leistbares Wohnen“. Auch in anderen Ländern ist „leistbares Wohnen“ ein Schlüsselbereich und steht auf der Agenda des sozialen Engagements der Gruppe.

Der Krieg in der Ukraine betrifft zwar auch den geschäftlichen Bereich der Gruppe, Dr. Löger sieht als wichtigsten Faktor im Moment den Schutz der Mitarbeitenden in den ukrainischen Gesellschaften. Eine Welle an sozialer Unterstützung auch Seitens der polnischen Kollegenschaft für die ukrainischen Mitarbeitenden ist angelaufen. Bereits 200 Familien aus der Ukraine konnten rasch in Polen, Rumänien, etc. in Sicherheit gebracht werden. Mit dem „VIG Familiy Fund“ wurde eine Basisdotierung von 5 Millionen eingerichtet, wo alle VIG Gesellschaften und die Belegschaft weiter einzahlen können, um den Kollegen in der Ukraine bei kriegsbedingten Notfällen und beim Wiederaufbau direkt finanziell helfen zu können.

Trotz den Widrigkeiten sieht sich die VIG-Gruppe jedoch auf Basis ihrer breiten Diversität und ihrer konservativen Veranlagungs- und Rückversicherungspolitik in der Lage, das operative Versicherungsgeschäft weiterhin gut zu managen. Prof. Elisabeth Stadlers Nachricht: „Das haben wir in den letzten Jahren mehrfach in herausfordernden Situationen bewiesen. Wir sind daher auch für 2022 zuversichtlich, unsere positive Performance weiterzuführen“.

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