Alexander Gimborn Präsident des Österreichischen Versicherungsmaklerringes ©Kanzlei Gimborn
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Der Westen endet nicht in St.Pölten

Vertrieb im Zentrum / ÖVM

Während der „Vertrieb im Zentrum“ hat sich risControl mit Alexander Gimborn, Präsident des Österreichischen Versicherungsmaklerrings (ÖVM), für ein kurzes Gespräch zusammengesetzt.

Wie finden Sie die Veranstaltung „Vertrieb im Zentrum“?

Ich finde das Prosperierende an der Veranstaltung schön. Die Veranstaltung zeigt auch, wie wichtig Interaktion ist. Hier finden Meinungsaustausch, Know-How-Austausch und Beziehungsmanagement statt. Dinge, die wir in der Coronazeit sehr vermisst haben. Schade finde ich nur, dass sich viele der großen Kompositversicherer in ihrer Präsenz etwas zurückhaltend zeigen. Vielleicht ist die Veranstaltung noch nicht so am Radar der großen Versicherer. Ich hoffe, dass dies sich mit dem Erfolg der Veranstaltung in diesem Jahr ändern wird. Der Westen endet geografisch nicht in St. Pölten!

Wie wichtig ist so eine Veranstaltung?

Der Standort in der geografischen Mitte Österreichs, ist eine gute Chance, Oberösterreicher, Salzburger, Kärntner, Tiroler und sogar Vorarlberger abzuholen. Das sollte man nach Wien kommunizieren. Generell sind es herausfordernde Zeiten und das Risiko bleibt evident. Daher sind Kommunikation und der Austausch so wichtig. Es braucht professionelle Partner, um das Risiko richtig zu platzieren und zu kommunizieren. In der Dreiecksbeziehung Makler, Versicherung und Kunde kann man den Weg nur gemeinsam beschreiten. Wenn manchmal Sand im Getriebe ist, dann bedarf es auch wieder der Präsenz. Dies funktioniert einzig und allein mit Kommunikation mit dem Versicherer, mit dem man eine Lösung finden will.

Wie beurteilt der Makler den Versicherer?

Der Makler sollte unter anderem auch die Gestion der jeweiligen Versicherung im Schadensfall beurteilen können. Wir haben unsere Versicherer am Radar, die bei Schäden gut funktionieren. Was hilft eine günstige Prämie, wenn der Schaden dann nicht funktioniert? Gerade im Gewerbe- und Industriegeschäft ist es sehr oft so, dass es dem Kunden lieber ist, wenn er ein bisschen mehr zahlt, aber er gewährleistet hat, dass der Schadensfall funktioniert.

Wie unterschiedlich ist die Gestion unter den Versicherern?

Es sind einerseits strukturelle Unterschiede, da geht es um den Know-How-Transfer im Schaden, der generell nicht unbedingt besser wird. Man merkt, es kommen wenige gute Mitarbeiter von unten hinauf. Es ist auch eine Frage der Regionalität. Beispielsweise, ob die Schadensabteilung noch in der Region selber bearbeitet wird, oder ob man auf Wien bzw. die Zentrale angewiesen ist. Dies gilt nicht für Großschäden, die meist in der Zentrale der jeweiligen Versicherung bearbeitet werden. Aber es gibt einen großen Unterschied, zwischen regionaler und zentraler Abwicklung. Die Wege der Kommunikation, obwohl digital, sind länger, wenn sie zentral abgewickelt werden.

Muss man da nicht die Objektivität infrage stellen?

Es ist keine Frage der Objektivität, sondern der Nähe zu bestimmten Dingen. Wenn es Herausforderungen in der Abwicklung des Schadens gibt, kann man diese regional einfach besser abklären. Gerade der Schaden ist ein zutiefst juristischer Job geworden. Und wie überall in der Juristerei, gibt es Ermessensentscheidungen, resultierend auf der Auslegung bestimmter Adjektiva, wie zum Beispiel: Wann beginnt zeitlich „unverzüglich“? Da gibt es manchmal Spannungsverhältnisse. Oder die Frage des bedingten Vorsatzes.

Das komplette Interview lesen Sie in der Juni Print Ausgabe von risControl

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