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KI Methoden bei Prüfung von Basisinformationsblätter

FMA

Die Finanzmarktaufsicht (FMA) prüft die von der EU eingeführten Basisinformationsblätter (PRIIPs-KIDs) für Kleinanleger, durch den Einsatz von „modernen technologischen Hilfsmitteln“, wie Text Mining und Natural Language Processing. Damit wird die Analyse dieser zahlreichen Dokumente effizienter gestaltet. Laut den FMA-Vorständen Helmut Ettl und Eduard Müller wird durch diese Methoden sichergestellt, „dass sowohl die Aufsicht als auch die Beaufsichtigten Ressourcen effizient und risikoorientiert einsetzen können“. Dabei bleibt jedoch die menschliche Entscheidungsfindung zentral: „Selbstverständlich beurteilt immer der „Human in the loop“ die Fakten und trifft die aufsichtlichen Entscheidungen“ – diese können aber durch moderne Methoden „gezielter und effizienter“ getroffen werden.

Die erste von der FMA veröffentlichte Analyse der österreichischen Basisinformationsblätter zeigt, dass die Mehrheit der Dokumente „unauffällig und qualitativ hochwertig“ ist. Zwar wurden einige Auffälligkeiten entdeckt, jedoch keine „gravierenden Verstöße gegen die Vorschriften“ der PRIIP-Verordnung (PRIIP-VO und PRIIP-DelVO).

PRIIPs-KIDs sind standardisierte, leicht verständliche Dokumente, die „seit Anfang 2023 auch von Publikumsfonds verpflichtend erstellt werden“ müssen. Kreditinstitute müssen diese Blätter bereits seit mehreren Jahren bereitstellen. Diese Informationsblätter, die die Kosten, Risiken und die erwartete finanzielle Performance eines Produkts abdecken, sind ein wichtiges Hilfsmittel für Kleinanleger, da sie eine „klare, verständliche und vergleichbare Übersicht“ über die Merkmale eines Produkts bieten und die Anlageentscheidung erleichtern.

Wegen der großen Anzahl und des standardisierten Formats der PRIIPs-KIDs setzt die FMA bei der Analyse auf „computerunterstützte Methoden“. Dabei wird auf Text Mining und Natural Language Processing zurückgegriffen, um die Einhaltung von Formvorschriften sowie die Plausibilität der Angaben zu Kosten, Risiko und Performance zu prüfen. Insgesamt analysierte die FMA 10.549 Basisinformationsblätter von 34 Kreditinstituten sowie 1.876 Blätter von 995 Publikumsfonds, für die eine Übergangsregel galt.

Direktorin für Information & Grading

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