Eine Analyse der österreichischen Finanzmarktaufsicht FMA zeigt den Trend von Investmentfonds in Richtung nachhaltiger bzw. ESG -bezogener Investitionen. Zum 30. Juni 2024 berücksichtigen 477 österreichische Publikumsfonds mit einem Fondsvermögen von 70,2 Milliarden Euro nachhaltigkeits- bzw. ESG-bezogene Merkmale.
In ihrem Fondsnamen führen 191 Publikumsfonds mit einem verwalteten Vermögen von 38,5 Mrd. Euro derartige Begriffe an. Bekanntlich hat die Europäische Wertpapier- und Marktaufsicht ESMA für diese Fonds strenge (bürokratische) Kriterien eingeführt, die ab 21. Mai 2025 zwingend zu berücksichtigen sind. Wie viele Fonds mit ESG-Begriffen im Namen nach diesem Datum noch verfügbar sind, wird sich zeigen. Absehbar ist, dass es spürbar weniger sein werden.
Nur 13 „dunkelgrüne“ Fonds
Fonds, die nachhaltigkeits- bzw. ESG -bezogene Merkmale gemäß EU-Offenlegungsverordnung SFDR berücksichtigen, machen laut der FMA-Analyse 60 Prozent am gesamten verwalteten Fondsvermögen der Publikumsfonds aus. Ein Großteil davon sind jedoch Fonds nach Artikel 8 der SFDR (464 Publikumsfonds mit 67,6 Milliarden Euro an Fondsvermögen), also sogenannte „hellgrüne“ Fonds, die ökologische oder soziale Merkmale bewerben, aber keine echten nachhaltigen Investitionen gemäß Artikel 9 anstreben. Von solchen „dunkelgrünen“ Fonds gibt es lediglich 13, die gerade einmal 2,6 Milliarden Euro verwalten.
Zur Freude über den wachsenden ESG-Fondsmarkt gesellt sich seitens der FMA auch die Gefahr von Greenwashing. Den Grundstein dafür legen leider bereits die zahnlosen Definitionen für nachhaltige Finanzprodukte in der EU-Offenlegungsverordnung. Die FMA wird Greenwashing jedenfalls entgegenwirken, indem sie die Offenlegungen der Fonds sowie die Einhaltung der offengelegten Anlagestrategie prüft. Dabei bedient sie sich auch Methoden der automatisierten Textanalyse und Künstlicher Intelligenz.