Wolfgang Pfauser u. Franziska Geier ©alicelemarin
in

Die Philosophie der Gelassenheit.

Stoïk

Stoïk ist ein europäischer Assekuradeur, der sich auf die Absicherung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) gegen Cyberrisiken spezialisiert hat. Gegründet 2021 in Paris, hat das Unternehmen seine Präsenz auf Deutschland und Österreich ausgeweitet und ist mittlerweile in vier europäischen Ländern tätig. Im September 2024 expandierte Stoïk nach Österreich, vertreten durch Geschäftsführerin Franziska Geier und Sales Underwriter Wolfgang Pfauser. Im Interview haben wir über die Pläne, Produkte und die Philosophie des Unternehmens gesprochen.

 

Welche Philosophie steckt hinter der Gründung von Stoïk?

Franziska Geier:  Das größte Risiko von Unternehmen ist das Cyberrisiko und die daraus resultierende Betriebsunterbrechung. Diese Risiken gehören seit Jahren zu den Top drei Risikofaktoren der globalen Wirtschaft. Bei Stoïk haben wir uns überlegt, wie wir dieses Problem nachhaltig lösen können. Bislang sah man entweder Prävention oder Versicherung, aber wenn die Versicherung einspringt, ist es meist schon zu spät. Wir gehen das Problem ganzheitlich an: Wir senken die Eintrittswahrscheinlichkeit von Cyberangriffen und minimieren gleichzeitig die Auswirkungen, wenn es doch passiert – und das wird irgendwann der Fall sein. Unser Ansatz basiert auf dem Stoizismus: Dinge, die man ändern kann, ändern, und Dinge, die man nicht ändern kann, akzeptieren. Das bedeutet Prävention für das, was man beeinflussen kann, und Versicherungslösungen für das, was man nicht beeinflussen kann. Das ist unser Konzept – die Philosophie der Gelassenheit.

Wie finanziert sich Stoïk?

Franziska Geier:  Aktuell sind wir ein Venture-Capital-finanziertes Unternehmen, was bedeutet, dass wir durch Finanzierungsrunden externes Kapital bekommen, um unser Geschäft aufzubauen. Wir sind allerdings auf einem guten Weg, mittel- bis langfristig profitabel zu werden. Dies bedeutet, dass wir die Einnahmen, die wir als Assekuradeur und Unternehmen erhalten, kontinuierlich vergrößern. Die Einnahmen setzen sich aus zwei Teilen zusammen. Zum einen arbeiten wir mit mehreren Risikoträgern zusammen und erhalten eine Differenz von dem, was uns der Risikoträger als Courtage zahlt und dem, was wir an den Makler weitergeben. Zusätzlich gibt es ein Profit-Share-Modell, bei dem wir incentiviert werden, unser Portfolio nachhaltig zu managen. Der zweite Teil ist der Bereich Cybersecurity. Wir verkaufen unter anderem unsere eigene MDR-Lösung und haben in Zukunft auch Pläne, zusätzlich zu der weiterhin kostenfreien Lösung von Stoik Protect auch kostenpflichtige Module wie ein Phishing-Modul anzubieten. Dies hat für uns einen zweifachen Nutzen: wir schaffen eine zusätzliche Einnahmequelle und, noch viel wichtiger, wir können unser Portfolio noch nachhaltiger managen. Die Nutzung von MDR beispielsweise kann die Schadenfrequenz und -höhe von Unternehmen drastisch reduzieren.

Wie kommuniziert man die Lösungen an den Markt?

Franziska Geier: Stoïk Protect war eines der ersten Tools, die wir implementiert haben, da Prävention für uns entscheidend ist. Um besser zu sein als klassische Versicherer, bieten wir echte Mehrwerte. Wir kombinieren technische Scans, externe Scans, Cloud-Scans und Active Directory Scans, um Schwachstellen zu erkennen, und bieten zudem Phishing-Module und Trainings zur Schaffung einer Cybersicherheitskultur in den Unternehmen. Das Tool wurde intern entwickelt, um flexibel auf neue Erkenntnisse,  beispielsweise aus der Schadenabteilung, reagieren zu können. Die Basisversion ist kostenlos, da wir möchten, dass der Kunde das Tool regelmäßig nutzt. Spezielle Teams unterstützen unsere Kunden dabei, die Plattform aktiv zu nutzen. Bei aktiver Nutzung von Stoïk Protect sehen wir eine Verringerung der Schadeneintrittswahrscheinlichkeit von 50 Prozent.

Lesen Sie das komplette Interview in der Februar Print Ausgabe von risControl.

Podcast Reihe

Risikokompetenz junger Menschen