Gudrun Meierschitz ©Martina Draper
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Marktanteile gehen verloren

ACREDIA

Europa riskiert, seine führende Position im globalen Automobilmarkt zu verlieren. Ein Bericht von Acredia und Allianz Trade zeigt, dass der europäische Automobilsektor vor erheblichen strukturellen Problemen steht. Während der weltweite Automarkt 2024 nur um 1,7 Prozent wächst, bleiben die europäischen Zuwächse mit 1,5 Prozent gering. Dies wird durch hohe Produktionskosten, einen Innovationsrückstand und Zollkonflikte verstärkt. „Die Automobilindustrie ist das Rückgrat der europäischen Wirtschaft. Doch durch mangelnde Investitionen in Innovation und Elektromobilität drohen wir, unseren Vorsprung endgültig zu verlieren,“ warnt Gudrun Meierschitz, Vorständin von Acredia. „Es ist Zeit für einen strategischen Kurswechsel.“

China dominiert den EV-Markt mit einem Wachstum von 40 Prozent, während Europa als einziger großer Markt Rückgänge bei den Elektrofahrzeug-Verkäufen verzeichnet. Asien profitiert vom Hybrid-Boom. Meierschitz kritisiert, dass Europa statt gezielter Förderung auf Strafzahlungen setzt, was langfristig nicht tragfähig ist.

Ein 10-Punkte-Plan soll die Wettbewerbsfähigkeit Europas wiederherstellen, einschließlich Investitionen in Batterie- und Ladeinfrastruktur, einer schlankeren Modellpalette und stärkeren internationalen Kooperationen. Erfolgreiche Modelle wie China, Norwegen und Tesla dienen als Vorbilder. Europa muss in Forschung und Entwicklung investieren und die Modellpalette auf wenige wettbewerbsfähige Hybrid- und Elektrofahrzeuge reduzieren, um die Abhängigkeit von China zu verringern.

Zudem sollen politische Maßnahmen wie Zölle auf Importe und Investitionspakete für die Ladeinfrastruktur die Elektromobilität vorantreiben. Europa braucht eine Industriepolitik, die Innovation und Produktion stärkt, um als Automobilstandort zu bestehen. Ohne Reformen droht ein weiterer Rückgang des Marktanteils, während China und die USA ihre Führungspositionen ausbauen.

Erfolgreiche Zukunftsperspektiven

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