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ESMA klärt auf: KI bei der Geldanlage

Von Andreas Dolezal Certified Sustainability Management Expert

Künstliche Intelligenz wird auch bei der Geldanlage immer beliebter. Die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA sieht sich daher veranlasst, Anlegern mitzuteilen, worauf sie im Zusammenhang mit der Geldanlage bei öffentlichen KI-Tools und Apps achten sollten. Denn KI-Tools leisten, so die ESMA, potenziell wertvolle Unterstützung, sind aber auch mit einer Reihe von Risiken verbunden. KI-Tipps können unzutreffend oder irreführend sind und zu schlechten Anlageentscheidungen sowie erheblichen finanziellen Verlusten führen.

Vorsicht geboten

Öffentliche KI-Tools erteilen bei einer entsprechenden Anfrage sehr überzeugend klingende und anscheinend professionelle Anlagetipps. Anleger sollten sich bewusst sein, dass Online-KI-Tools nicht durch Finanzaufsichtsbehörden zugelassen oder beaufsichtigt sind. Anleger sind also nicht in gleicher Weise geschützt, wie bei Empfehlungen von zugelassenen Wertpapierfirmen.

KI-Tools unterliegen nicht der Pflicht stets im besten Interesse der Anleger zu handeln und eine auf persönliche Umstände zugeschnittene Beratung zu leisten. Anleger sollten überlegen, ob sie bei Anlageentscheidungen, die sich auf ihr finanzielles Wohl auswirken könnten, besser Berater mit Erlaubnis um Rat fragen. Zumindest Informationen aus mehreren Quellen sollten Anleger nutzen.

Black Box

Die ESMA moniert, dass KI-Tools häufig in einer Weise funktionieren, die noch nicht einmal ihre Entwickler zur Gänze verstehen. Dadurch sei es riskant, auf sie zu vertrauen, insbesondere mit Blick auf komplexe, nicht vorhersehbare Finanzmärkte. Denn niemand, weder Mensch noch KI-Tool, könne Finanzmärkte exakt vorhersehen. KI-basierte Tools (auch zahlungspflichtige), die Handelsideen bereitstellen, könnten fehlerhafte Informationen generieren, weil sie auf veralteten, falschen oder unvollständigen Informationen beruhen. Die Genauigkeit von KI-generierten Prognosen kann erheblich variieren. Anleger könnten Geld verlieren, wenn Sie alleine auf diese Tools vertrauen, warnt die ESMA.

Gesunde Skepsis

Anleger dürften nicht vergessen, dass niemand – auch keine KI-basierten Tools, die Handelsideen generieren – den Erfolg am Aktienmarkt garantieren kann. Behauptungen und unverhältnismäßig hohen Renditeversprechungen mit Misstrauen zu begegnen, sei wichtig. Anleger sollten auch die mit dem Wertpapierhandel verbundenen Risiken verstehen und bei Internetseiten und Apps skeptisch sein, die behaupten, zukünftige Wertpapierkurse mit hoher Genauigkeit vorhersagen zu können.

 

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