Bereits zum 17. Mal wurde der Wiener Ringturm in ein Kunstwerk gehüllt – in diesem Sommer mit „Verbindende Geschichten“ des polnischen Künstlers Marcin Maciejowski. Die 4.000 m² große Installation besteht aus 30 bedruckten Netzbahnen. „Unser kulturelles Leuchtturmprojekt widmen wir heuer Polen. Parallel präsentieren wir im Ausstellungszentrum im Ringturm die Schau ‚Moderne in Krakau‘. Beides ist Ausdruck unserer engen Verbundenheit mit den polnischen Kunden sowie Kollegen und ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung. Wir wollen eben ‚verbindende Geschichten‘ weiterschreiben, und das nicht nur im geschäftlichen, sondern auch im kulturellen Miteinander“, erklärt Mag. Robert Lasshofer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins.
Maciejowskis Verhüllung verwandelt den Ringturm in eine riesige, heimelige Bibliothek. Auf der Frontseite erscheint eine Bücherwand in Wohnzimmeratmosphäre, auf der Rückseite steht – auf Deutsch und Polnisch – der Satz: „Dieses Buch wird nicht nur zu meiner Geschichte werden, sondern auch zu Deiner.“ Das Kunstwerk zeigt, wie sich Ideen von Mensch zu Mensch übertragen – durch Bücher, durch Austausch, durch Verbindung.
„Bücher beinhalten nicht nur den Erfahrungsschatz der Autoren. Sie fördern das Verständnis der Menschen untereinander, schlagen Brücken und verbinden Kulturen. Bücher sind das Fenster zur Welt und die ‚Verbindende Geschichten‘ am Ringturm werden zu einer Schnittstelle von geistiger Innenwelt und öffentlichem Leben“, so Maciejowski über sein Werk.
Der 1974 geborene Künstler studierte Architektur und Grafik in Krakau und zählt zu den bedeutendsten Vertretern der polnischen Kunstszene der 2000er-Jahre. Als Mitbegründer der Künstlergruppe Ładnie prägte er die zeitgenössische Kunst. Seine Arbeiten verbinden Alltagsbeobachtung mit Popkultur und Kunstgeschichte, mit einem Fokus auf klarer, präziser Malerei. 2010 widmete ihm das Nationalmuseum Krakau eine Einzelausstellung. 2025 erschien ein Künstlerbuch in Zusammenarbeit mit dem Königsschloss Wawel.