Im Mai 2025 versammelten sich in Wien führende Experten aus Industrie und Versicherungswirtschaft zum ersten KOBAN SÜDVERS Risk Summit. Dabei tauschten sich CEOs, CFOs, Risk Manager und Inhouse-Broker über aktuelle Herausforderungen und Zukunftstrends aus. Ziel des Summits: Fachwissen, Weitblick und Networking auf einer Plattform zu bündeln – als Impulsgeber für eine moderne Risikokultur. Der Summit soll künftig jährlich stattfinden. Initiator Mag. Dr. Klaus Koban: „Als geschäftsführender Gesellschafter von KOBAN SÜDVERS erlebe ich täglich, wie rasant sich die Risikosituationen und Bedürfnisse unserer Klienten verändern. Der Risk Summit 2025 bestätigte eindrucksvoll: Wir müssen unsere Serviceleistungen kontinuierlich anpassen. Risikobetreuung wird immer komplexer und dynamischer – Risiken treten häufig gleichzeitig auf und stellen Unternehmen vor enorme Herausforderungen. Risikomanagement ist deshalb kein Kostenfaktor, sondern ein zentraler Hebel für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherheit. Trotz dieser globalen Dynamik wissen wir als regional verwurzeltes Unternehmen, wie wichtig der direkte Kontakt, das Verständnis der lokalen Gegebenheiten und das Vertrauen vor Ort sind.
Versicherbarkeit und veränderte Risikolandschaft
Ing. Florian Traußnig (KOBAN SÜDVERS) über die zunehmend komplexe Risikolandschaft und die wachsenden Herausforderungen der Versicherbarkeit. „Jeder Unternehmer hat mit Risiken zu tun – das ist nicht neu. Neu ist aber die Dynamik, mit der sich Risiken entwickeln und verschieben. Die Folgen des Klimawandels sind für Industriebetriebe unmittelbar spürbar. Naturkatastrophen und Extremwetterereignisse treten heute mit höherer Häufigkeit und Intensität auf und verursachen immer höhere Schäden. Besonders sogenannte Secondary Perils rücken in den Fokus. Diese „kleineren” Katastrophen sind schwer kalkulierbar und treiben die Versicherungsprämien massiv in die Höhe. Die einst als Jahrhundertereignisse abgetanen Unwetter können heute jeden Sommer passieren. Industrieunternehmen müssen ihre Standorte und Anlagen besser schützen, Notfallpläne für wetterbedingte Betriebsunterbrechungen bereithalten, verstärkt in Klimaanpassung investieren und ihr Risikomanagement grundlegend neu ausrichten, um auch künftig erfolgreich und resilient zu sein.
Weiters eröffnet die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung zwar enorme Chancen, exponiert Unternehmen aber auch gegenüber neuen Gefahren im Cyberraum. Homeoffice-Strukturen, vernetzte Produktionsanlagen und globale Datenflüsse haben die Angriffsfläche vervielfacht. Für Unternehmen heißt das: Cyberrisiken müssen als ganzheitliches Managementthema begriffen werden. Technik allein reicht nicht – ohne vollständigen Überblick über die eigene IT-Infrastruktur, kontinuierliches Monitoring und regelmäßige Sicherheitsprüfungen drohen gravierende Schäden. Ein mehrschichtiges Schutzkonzept – Schulungen, Monitoring, Notfallpläne und Cyberversicherung – sowie eine offene Risikokultur sind Pflicht.
Geopolitische Spannungen – von Handelszöllen über regionale Konflikte bis hin zu Krieg – offenbaren Verwundbarkeiten globaler Lieferketten. Ukrainekrieg, Protektionismus und neue Auflagen (CO₂-Zertifikate, Lieferkettengesetze) führen zu Lieferengpässen, Preisschocks und unsicheren Absatzmärkten; das Betriebsunterbrechungsrisiko steigt, 80 Prozent der Industrieschäden entstehen bereits durch Produktionsstillstände, fehlende Zulieferteile oder Logistikprobleme. Unternehmen müssen ihre Supply Chains diversifizieren und resiliente Beschaffungsstrategien entwickeln – alternative Lieferanten, Bevorratung kritischer Materialien, Nearshoring – sowie Schwachstellen mittels Szenario-Analysen und Stresstests erkennen. Da geopolitische Risiken meist außerhalb des eigenen Einflussbereichs liegen, entscheiden Wachsamkeit, Agilität und Anpassungsfähigkeit in der Beschaffung über die Handlungsfähigkeit im Ernstfall. Umso wichtiger ist es, diese Trends wachsam zu verfolgen und in die strategische Planung einzubeziehen.
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