Am 4. November 2025 wurde im Rahmen des 11. Kremser Versicherungsforums zum zweiten Mal der Dr.-Klaus-Koban-Preis für Versicherungswissenschaft verliehen. Ausgezeichnet wurde die von Bianca Navratil verfasste Masterarbeit „Versicherungsverhältnis im Spannungsfeld zwischen Vertragsfreiheit und Verbraucherschutz am Beispiel der Schadenfallkündigung“. Die Verleihung ist als eigener Programmpunkt des Forums an der Universität für Weiterbildung Krems (UWK) verankert.
Ein Preis mit klarer Linie – die Vorgeschichte
Der Preis wurde 2024 erstmals vergeben. Damals ging die Auszeichnung an Mag. Enli Konci, Absolvent des LL.M.-Studiengangs Versicherungsrecht in Krems. Seine Arbeit setzte sich gegen sieben Einreichungen durch; die Jury entschied einstimmig. Die Premiere markierte den Startpunkt für eine jährliche Sichtbarmachung wissenschaftlicher Exzellenz im österreichischen Versicherungsrecht.
Seit seiner Einführung ist der Preis fixer Bestandteil des Kremser Versicherungsforums, das vom Department für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungen der UWK gemeinsam mit dem Fachverband der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten ausgerichtet wird. Damit schlägt die Veranstaltung eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis – fachlich fokussiert, kompakt organisiert und mit der Verleihung als Höhepunkt am späten Nachmittag.
Das prämierte Thema 2025
Bianca Navratils Masterarbeit widmet sich der Schadenfallkündigung – einem juristisch sensiblen Terrain, in dem privatautonome Vertragsgestaltung und verbraucherschützende Schranken aufeinandertreffen. Anhand von Fallkonstellationen und aktueller Judikatur zeigt die Arbeit, wie Kündigungsklauseln im Schadenfall rechtlich auszutarieren sind und wo Grenzen etwa aus § 879 Abs 3 ABGB oder dem KSchG verlaufen. Der Beitrag liefert damit praxisrelevante Maßstäbe für Versicherer, Makler und Rechtsberatung – und schärft den Blick für faire, transparente Vertragsbedingungen.
Mit der zweiten Vergabe in Folge festigt der Dr.-Klaus-Koban-Preis seinen Anspruch, herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Versicherungsrecht sichtbar zu machen und junge Talente zu fördern.






