DI Kurt Ziegner, Walter Krättli, Gabriele Mooser, Rebecca Sandbichler, Anna Maria Huber, Anton Mattle und Bruno Cozzio (© AGES)
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Schutzwaldpreis Helvetia geht doppelt nach Tirol

Helvetia Österreich

Am 18. März wurde in Innsbruck der 15. Schutzwaldpreis Helvetia durch die Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Forstvereine (ARGE) verliehen. Jedes Jahr werden Projekte ausgezeichnet, die zur Bewirtschaftung und Funktionserhaltung des Schutzwaldes sowie zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen Mensch und Natur im Alpenraum beitragen.

Helvetia ist der Erhalt des Schutzwaldes bereits seit Jahren ein Anliegen: »Wälder sind mit ihrem hohen CO2-Speicherpotenzial und Schutzwälder insbesondere mit ihrem Beitrag zur Prävention von Elementarschäden wie Lawinen, Murenabgänge und Erdrutsche ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz«, sagt Dr. Kaspar Hartmann, Vorstand Schaden-Unfall bei Helvetia. »Es ist uns eine Ehre, den Schutzwaldpreis auch in diesem Jahr zu unterstützen. Wir gratulieren allen Preisträgerinnen und Preisträgern und hoffen, dass Schutzwälder als ‚grüne Lebensversicherung‘ im öffentlichen Bewusstsein weiterwachsen.«

Dieses Jahr fand die Verleihung coronabedingt erstmalig hybrid statt. Die Preisträger, politische Vertreter der Regionen, die Jury und die Vertreter der ARGE-Forstvereine nahmen vor Ort teil. Durch die Online-Übertragung konnten auch die Mitgliedsvereine der Regionen live dabei sein. Es wurden Medienpreise in den Kategorien Print und Film verliehen, außerdem wurde der Sonderpreis der Jury vergeben und der Schutzwaldpate gekürt.

»Es ist eine große Freude, heuer wieder alpine Waldakteur:innen und Expert:innen bei dieser einzigartigen Veranstaltung zusammenbringen zu können, um auf unsere Schutzwälder aufmerksam zu machen«, sagt Andreas Wildauer, Vizepräsident der ARGE Alpenländischer Forstvereine. »Wir gratulieren allen Preisträger:innen und bedanken uns bei unserem Sponsor Helvetia, der uns und den Schutzwald so großartig unterstützt und diesem wichtigen Thema zu einem größeren Publikum verhilft.«

Medienpreise Print und Film

Die Medienpreise zeichnen bedeutende Beiträge, die zum öffentlichen Verständnis von Schutzwäldern und den Herausforderungen durch den Klimawandel beitragen, aus. Der Medienpreis Print ging an Tirol – Rebecca Sandbichler, Anna Maria Huber und Ramona Waldner vom Innsbrucker Magazin »20er« überzeugten mit ihrem Artikel »Schütz der Wald uns noch?«. Er macht mit ausführlichen Recherchen und Erfahrungsberichten auf die Herausforderungen in Tirol aufmerksam. Landeshauptmannstellvertreter Geisler freut sich diesen Preis übergeben zu dürfen: »Die Frage Schützt der Wald uns noch ist sehr treffend gestellt. Noch schützt der Wald uns, wenn wir mit offenen Augen durch die Gegend blicken. Dieser Beitrag ist etwas ganz Besonderes, damit die breite Bevölkerung erreicht wird. Das hilft für die Akzeptanz, wenn wir in der Politik Geld in die Hand nehmen, um das zu schützen«.

Gabriele Mooser vom Bayerischen Rundfunk wurde für ihre Dokumentation »Bergwald unter Druck« aus dem Jahr 2021 mit dem Medienpreis Film gekürt. In ihrer Dokumentation erzählen Betroffene aus Bayern über den Wandel des Waldes und wie sie diesen erleben. Reinhardt Neft, Vorstand der Bayerischen Staatsforsten ist es eine Ehre den Gewinnerpreis zu überreichen: »Es nehmen die Herausforderungen zu und der Druck wird immer stärker. Die Geschwindigkeit überrascht uns enorm.«

Sonderpreis der Jury

Die Jury verlieh den Sonderpreis dieses Jahr an Stefanie Hablützel aus Graubünden. Die Schweizer Journalistin berichtet seit Jahren für Radio SRF und die Zeitschrift »Beobachter«. Im Rahmen ihrer Arbeit hat sie vielfältige Print-, Film- und Audio-Beiträge über Schutz- und Bergwälder veröffentlicht. Die Verleihung wird vom Präsidenten von Graubünden Wald, Walter Krättli, mit Freude übernommen: »Wie Frau Halblützel sagt, wir Waldleute sind nicht die besten Kommunikatoren! Das Problem ist, den Laien und der Politik verständlich zu machen. Insbesondere sind wir Bündner Waldleute dankbar um die Arbeit von Frau Hablützel.«

Schutzwaldpate

Ein Höhepunkt der Veranstaltung ist die Verleihung des Schutzwaldpaten. In dieser Kategorie wird eine Person ausgezeichnet, die ihr Leben in den Dienst der nachhaltigen Forstwirtschaft gestellt hat. Dieses Jahr wurde Anton Mattle, ehemaliger und langjähriger Bürgermeister von Galtür, geehrt. Mattle setzt sich seit Jahrzehnten für die Erhaltung und Verbesserung des Schutzwaldes im Alpenraum ein. »Wir haben uns mit der besonderen Lage der Gemeinde verantwortungsvoll befasst und kennen die elementare Schutzwirkung des Waldes«, betont Anton Mattle. »Das Bewahren des Schutzwaldes ist ein zentrales Thema unserer Arbeit, das ich über Jahrzehnte betreuen darf und das zu meinem Herzensprojekt geworden ist.« Für Josef Schmiedhofer, Präsidenten der ARGE Alpenländischer Forstvereine ist die Auszeichnung des ehemaligen Jury-Mitgliedes eine Herzensangelegenheit: »Ich glaube die Situation im Jahr 2005 hat Anton Mattle sehr geprägt. Bei ihm sieht man, es kommt von Herzen. Daher finde ich es ganz wichtig, dass er jetzt als Schutzwaldpate ausgesucht wurde.« Anton Mattle nimmt den Preis mit Dank entgegen: »Einen herzlichen Dank für die Nominierung. Der Pate des Schutzwaldes ist eine große Verantwortung. Der Wald braucht nicht jährlich, sondern täglich unsere Aufmerksamkeit. Das werde ich auch in Zukunft nicht müde zu betonen.«

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