„Wir leben in unsicheren Zeiten, aber die Österreicherinnen und Österreicher handeln vernünftig. Beim wichtigen Thema Finanzvorsorge nimmt das „Vogel-Strauß-Verhalten“ ab, gerade junge Menschen stecken den Kopf nicht in den Sand. Ganz im Gegenteil, sie setzen sich sogar mehr mit ihrer finanziellen Zukunft auseinander als in der Vergangenheit“, erklärt Peter Eichler, Vorstand bei UNIQA Insurance Group AG und zuständig für Personenversicherung und Asset Management, ein wesentliches Ergebnis der aktuellen UNIQA Finanzvorsorge-Studie. Die vom Marktforschungsinstitut MindTake durchgeführte Studie ist repräsentativ für Österreich, es wurden im Zeitraum von 7.7. bis 5.8.2022 insgesamt 3.137 Personen zwischen 16 und 60 Jahren befragt.
Das Ergebnis in Kürze, die Hälfte der Österreicher beschäftigen sich mehr mit finanzieller Vorsorge als noch vor zwei Jahren. Hauptgründe dafür sind die Inflation, gefolgt von der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine. 41 Prozent der Jungen setzen sich sogar mindestens einmal pro Woche mit ihren Finanzen auseinander. Unterschiede gibt es nach wie vor bei Männern und Frauen. Männer beschäftigen sich häufiger mit dem Thema Finanzen: 38 Prozent mindestens einmal pro Woche, bei Frauen sind es nur 27 Prozent. Das Vertrauen in das staatliche Pensionssystem hat abgenommen, nur mehr 4 Prozent verlassen sich darauf und planen keine weiteren Maßnahmen. Bei jüngeren Menschen sind es sogar nur zwei Prozent. Obwohl sechs von zehn Österreicher davon ausgehen, in der Pension weniger Geld zur Verfügung zu haben, als während ihrer berufstätigten Zeit. Junge Menschen blicken zuversichtlicher in die Zukunft, weniger als die Hälfte glauben an eine schlechtere finanzielle Zukunft.
Finanzwissen
Finanzbildung sollte bereits in der Schule beginnen, davon sind 86 Prozent überzeugt. Die Mehrheit gibt an, dass man damit bereits in der Unterstufe beginnen sollte. In Summe wird die stärkste Verantwortung für die Vermittlung von Grundwissen über Finanzen bei den Eltern bzw. der Familie gesehen.
Nachhaltiges Investment
Die Österreicher setzen sich nicht nur häufiger mit Ihren Finanzen auseinander, ihnen ist auch die Bedeutung von „Green Finance“ bewusst. 40 Prozent der Befragten würden bei ihrer finanziellen Vorsorge auf nachhaltige Investments setzen, wenn sie die Wahl haben. Bei den 16- bis 29-Jährigen ist es sogar fast die Hälfte (45 %).
Knapp ein Drittel (30 %) würden zu Gunsten nachhaltiger Investments sogar Einbußen bei Ertrag oder Sicherheit in Kauf nehmen. Diese Bereitschaft ist bei jungen Menschen sogar überdurchschnittlich hoch (42 %). Die Studienergebnisse zeigen aber auch: Der wichtigste Aspekt bei nachhaltigen Investments ist dennoch mit Abstand eine gute Rendite, gefolgt von sozialer Gerechtigkeit und Umweltaspekten. Bedeutend ist auch, dass nicht in Waffen investiert wird. Für Männer ist eine gute Rendite wichtiger als für Frauen. Sie legen größeren Wert auf soziale Gerechtigkeit. Junge Personen achten überdurchschnittlich stark auf Umweltaspekte.