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Klare Aussagen

Die EU-Kommission feilt an der EU-weiten Kleinanlegerstrategie. Und wieder steht das Thema Provisionsverbot im Raum. Wir haben uns Meinungen dazu eingeholt:

FMA: „Die politischen Überlegungen zum Vertrieb von Versicherungspolizzen sind auf europäischer Ebene nach wie vor voll im Gang. Aus Sicht der FMA ist dabei wichtig, dass die Lösung ein größtmögliches Maß an Transparenz sicherstellt, dafür sorgt, dass Interessenskonflikte vermieden werden, und dass die Beratung angemessen sowie im besten Interesse des Kunden erfolgt. Wie das – europäisch harmonisiert – am besten erreicht wird, ist eine politische Entscheidung.“

VVO: „Zu den aktuellen europäischen Diskussionen zum Thema „Provsionsverbot“ halten wir als österreichischer Versicherungsverband VVO fest, dass wir uns für das in Österreich bislang bewährte Provisionsmodell einsetzen und uns klar gegen ein Provisionsverbot aussprechen.“

Fachverband der Finanzdienstleister KommR Mag. Hannes Dolzer Fachverbandsobmann: „Provisionen sind wichtig, weil sie den Zugang zu Beratungen im Finanzbereich ermöglichen. Gerade Menschen mit geringerem Einkommen verfügen laut Studien über wenig Finanzbildung und benötigen daher Beratung. Studien aus Ländern mit Provisionsverbot belegen, das gerade diese Menschen sich Honorare gar nicht leisten können oder nicht wollen.  Somit hätte die vulnerable Gruppe der Menschen mit niedrigem Einkommen und wenig Finanzbildung bei einem Honorarsystem keinen Zugang zu Beratungen. Daher ist es äußerst wichtig, dass das Provisionssystem (bei dem das Entgelt für Vermittler quasi bevorschusst wird) aufrecht bleibt.“

Bundesgremium der Versicherungsagenten Bundesgremialobmann KommR Horst Grandits: „Ein Provisionsverbot würde bedeuten, dass der Großteil der österreichischen Bevölkerung sich im Bereich Kapitalbildende Lebensversicherung, Altersvorsorge aber auch Gesundheitsvorsorge keine Beratung mehr leisten wird können. Damit würde es auch zu einer immensen Unterversorgung in diesem Bereich kommen, was sich wahrscheinlich auch auf die sozialen Gegebenheiten auswirken wird. Die Provisionsmodelle sind nicht überbordenden und es ist ein Teil unserer Versicherungsvertriebskultur. Österreich ist nicht mit dem angelsächsischen Markt vergleichbar und wir befinden uns noch am Anfang der Online Abschlüsse im Versicherungsbereich.  Ein Provisionsverbot würde nicht nur den Beratermarkt, sondern auch auf die Versicherungswirtschaft dramatische Auswirkungen haben. Daher sprechen wir uns klar gegen ein Provisionsverbot aus.“

KommR Christoph Berghammer, MAS Fachverbandsobmann

Der Fachverband der Versicherungsmakler setzt sich in Kooperation mit BiPAR vehement dafür ein, dass es zu keinen wie auch immer gearteten Provisionsverboten kommt. Aus Sicht Österreichischer Entscheidungsträger gibt es keine Forderung nach einer Veränderung des geltenden Vergütungssystems. Nur das momentane geltende Provisionsvergütungsmodell ist das einzige transparente, gendergerechte Vergütungssystem für den unabhängigen Versicherungsvertrieb. Man muss auch noch betonen, nur mit dem geltenden Provisionsvergütungsmodell ist es gewährleistet, dass die Menschen ausreichend bei Ihrer Existenzabsicherung abgesichert sind. Auch aus Sicht der Nachhaltigkeit ist eine Änderung oder ein Verbot abzulehnen, denn ESG Produkte sind Beratungsintensiv und würden sonst nicht verkauft werden. Der Provisionsanteil ist eine transparente kalkulierbare Größe sowohl für Kunden, Versicherer als auch Versicherungsmakler. Wir sind ein sauberer Markt, die Provisionen werden zu 100 Prozent versteuert. Wenn es zu einem Verbot kommen würde, wird ein Weg in die Schattenwirtschaft geöffnet was weder in unserem noch im Sinne des Gesetzgebers sein kann.

 

 

Green-Claims Richtlinie soll Greenwashing verhindern

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