Das Auto ist nach wie vor die heilige Kuh der Österreicher und das wird sich scheinbar auch in Zukunft nicht ändern. Denn vor allem für die Jungen (17-30jährigen) besitzt der Pkw eine unverminderte Strahlkraft.
Für fast zwei Drittel aller Jugendlichen (64%) hat das Auto nach wie vor einen hohen bis sehr hohen Stellenwert, wie eine Online-Umfrage des Gallup-Instituts im Auftrag der Wiener Städtischen zeigt (1000 Befragte, Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren, repräsentativ). „Interessanterweise ist der Stellenwert des Automobils bei Jüngeren höher als beim Durchschnitt“, so Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen. Dies zeige sich auch in den Führerscheinstatistiken. Die Jungen machen wieder mehr Führerschein und deshalb ist auch ein Auto in weiterer Folge erstrebenswert, erklärt Gabriele Reithner vom Gallup-Institut den Auto-Boom bei den Jungen. „Das Auto ist noch immer ein begehrtes Gut“, so die Meinungsforscherin.
E-Autos zu unflexibel
So wie das Auto von seiner Beliebtheit nichts einbüßt, so bleiben auch die Verbrennungsmotoren die favorisierte Antriebsart der Österreicher (Benziner 56%, Diesel 46%- Möglichkeit der Mehrfachnennung), während Hybrid- und E-Motoren nur auf 5 Prozent kommen. Mehr als 60 Prozent würden sich auch bei einem Neukauf noch immer für einen Verbrennungsmotor entscheiden, nur etwas mehr als ein Drittel (36%) haben vor sich ein Elektro- und Hybridauto zu kaufen. Nicht so bei den Unter-30-Jährigen, die nur zu 14 Prozent zu Hybrid- oder E-Auto beim nächsten Autokauf tendieren. Diese Diskrepanz hat auch ökonomische Gründe. Wendler interpretiert die Ergebnisse so: „Die Jungen würden dann ein E-Auto kaufen, wenn die E-Ladestation direkt vor Ort ist, wenn die Reichweite des Autos reicht und wenn vor allem der Preis leistbar wäre. Junge kaufen meist nicht neue Autos, sondern gebraucht und da ist der Markt noch kaum vorhanden“. Ein wichtiger Grund für mehr Nachfrage bei E-Autos wäre eine größere Reichweite der Stromer. Rund 40 der Befragten wünschen sich eine Reichweite von mindestens 400 Kilometer. Auch das Vertrauen ins Ladenetz hemmt die Menschen auf Elektrizität in der Mobilität umzusteigen. Dies hat mit dem Urgedanken des Autos als Unabhängigkeitssymbol zu tun. „Wenn mein E-Auto nicht geladen ist, dann kann ich nicht Ad-hoc entscheiden in der Minute eine weitere Strecke zurückzulegen“, so Wendler. Auch eine staatliche Förderung der E-Autos könnte helfen. „E-Autos sind im Moment noch teurer als Verbrennungsmotoren. Da hätte eine Förderung schon einen positiven Einfluss“, so Wendler. „Wenn wir gemeinsam den Klimawandel stoppen wollen, müssen wir jedoch auch an unseren eigenen Verhalten etwas ändern. Man soll nicht davon ausgehen, dass das E-Auto günstiger ist als ein Verbrennungsmotor. Hier muss noch viel Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden.“
Mobilitätsverhalten kaum verändert
Mehr als 50 Prozent schenken dem Umweltgedanken beim Autofahren durchaus ein Augenmerk. Dabei zeigt sich, je höher das Bildungsniveau, desto eher hat der Umweltgedanke Bedeutung und Relevanz. Insgesamt hat sich der Umweltgedanke bei 40 Prozent der Befragten in den letzten zwölf Monaten verändert. Jeder ist die Bereitschaft zur Veränderung im Mobilitätsverhalten nur sehr gering ausgeprägt. Nur 19 Prozent sind bereit in den nächsten 12 Monaten ihr Verhalten zu verändern. Rund zwei Drittel derjenigen, die ihr Verhalten ändern wollen möchte mehr zu Fuß gehen oder Fahrradfahren. Dabei steht der Gesundheitsgedanke an vorderster Stelle gefolgt vom Trend des Umweltbewusstseins, wie Wendler ausführt. Immerhin für jeden Fünften ist der Umweltgedanke beim Autofahren wenig bedeutsam. Mehr dazu im nächsten risControl Print.