Die Schieflagen der Megabanken First Republik und SVB in den USA und jener der Credit Suisse in Europa zeigen, dass es im Bankensystem stark rumort. Doch in der seit der Finanzkrise gewohnten Hoffnung, dass die Notenbanken alles richten werden, gingen die Medien wieder zur Tagesordnung über. Doch der „Schwellbrand“ im Bankensystem brennt unbemerkt weiter, zumal die Buchverluste der Anleihen in den Portfolios der Banken enorm sind. Somit ist es umso wichtiger, schnell zu erkennen, wenn die Spannungen im Finanzsystem zunehmen.
Zeichen erhöhter Anspannung im Finanzsystem können sein:
- Steigende Goldpreise am Termin- und Spotmarkt
- Zunehmend mehr gängige Bullion-Gold- und Silbermünzen sind vergriffen.
- Aufwertung des Schweizer Franken zum Euro
- Anstieg der Geldmarktsätze: In Europa würden die Euribor-Sätze auffallend stark ansteigen, da die Banken zueinander das Vertrauen verloren haben.
- Ansteigende High Yield Spreads, also Renditedifferenzen zwischen High Yield Bonds und laufzeitkongruenten Staatsanleihen. Dies wäre ein Zeichen sinkender Risikofreude.
- Massive Kurseinbrüche bei Bankenaktien: Besondere Vorsicht ist bei Banken geboten, deren Kurse auffallend stark einbrechen. Dies kann unter Umständen schon die Einpreisung einer Schieflage sein.
Mehrere dieser Indizien zur gleichen Zeit mahnen zur Vorsicht. Die Gefahr von Bank-Runs ist heute besonders hoch. Vor allem in den USA misstrauen immer mehr Kunden kleineren Instituten. Sie heben dort ihre Sparguthaben ab. Aber auch hierzulande wächst die Sensibilität. Weitere Bankenschieflagen in Europa könnten somit auch in Österreich einen temporären Bankensturm auslösen.