©New Africa - stock.adobe.com
in

Daytrading

von Michael Kordovsky

Ein riskantes Geschäft mit CFDs, Kryptowährungen, Aktien und Hebelzertifikaten

Daytrading, das schnelle Kaufen und Verkaufen von Finanzinstrumenten innerhalb eines Handelstages, ist für viele ein verlockender Weg, um schnelle Gewinne zu erzielen. Ob mit Differenzkontrakten (CFDs), Kryptowährungen, Aktien oder Hebelzertifikaten, das Potenzial für hohe Renditen ist zweifellos verlockend. Doch wie sicher ist dieses Unterfangen wirklich?

Die Realität zeigt ein düsteres Bild. Laut einer Studie der spanischen Börsenaufsicht CNMV (Comisión Nacional des Mercado de Valores) über eine 21-Monats-Periode in den Jahren 2015 und 2016 verlieren 82% der privaten CFD-Anleger Geld, mit einem durchschnittlichen Verlust von 4.700 Euro pro Anleger. Noch krasser war das Ergebnis einer Untersuchung der französischen Finanzaufsicht über eine 4-Jahres-Periode von 2009 bis 2013 in der über 89 % der Privatkunden Geld verloren, im Schnitt 10.887 Euro. Die ESMA, die sich in der Presseaussendung vom 27. März 2018 auf eine Sammlung von Studien aus unterschiedlichen EU-Ländern bezog, schrieb von 74 bis 89 % an Verlustquoten und eine Verlustbandbreite der Privatanleger in einer Bandbreite von 1.600 bis 29.000 Euro.

Es gibt folgende ernüchternde Wahrheit: Weniger als 1 % aller Day-Trader erwirtschaften laut wissenschaftlichen Studien langfristig positive Renditen. Nur noch 7 % der Daytrader bleiben zumindest  fünf Jahre, doch 40 % geben bereits nach einem Monat auf (Quelle: Barber, Lee, Odean 2010: Do Day Traders Rationally Learn About Their Ability).

Darauf ist zu achten

Das Daytrading birgt also erhebliche Risiken und erfordert gründliches Wissen, strategische Planung und umfassendes Risikomanagement. Hier einige Tipps:

  1. Risikomanagement: Setzen Sie immer Stop-Loss-Orders, um Ihr Risiko zu begrenzen. Riskieren Sie niemals mehr als einen kleinen Prozentsatz (1 bis 5 %) Ihres Handelskapitals für einen einzelnen Trade.
  2. Chartanalyse: Lernen Sie, Chartmuster und technische Indikatoren richtig zu interpretieren. Häufig verwendete Indikatoren sind Gleitende Durchschnitte, RSI und MACD.
  3. Handelsstrategie: Entwickeln Sie eine Handelsstrategie und halten Sie sich strikt daran. Lassen Sie sich nicht von Emotionen leiten.
  4. Bildung und Weiterbildung: Daytrading ist kein Hobby, sondern erfordert eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit den Märkten und Handelstechniken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Daytrading kein schneller Weg zu Reichtum und finanzieller Unabhängigkeit ist, wie es oft dargestellt wird. Es erfordert eine sorgfältige Planung, fundiertes Wissen und diszipliniertes Risikomanagement. Und nur ein winziger Prozentsatz ist auf Dauer erfolgreich. Wesentlich gemütlicher und kontinuierlicher lassen sich Renditen mit breit gestreuten Multi-Asset-Portfolios zur Vorsorge erzielen, wie sie im risControl des Öfteren dargestellt wurden.

Vorstandsvorsitzender

Erwartungen übertroffen