Hartwig Löger ©Ian Ehm
in

Halbjahrergebnis

VIG

Die VIG hat ihr Halbjahresergebnis 2023 veröffentlicht, erstmals nach IFRS 17/9. Die verrechneten Prämien sind um 10,8 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro gestiegen. Alle berichtspflichtigen Segmente weisen eine Prämiensteigerung im Vergleich zum Halbjahr des Vorjahres auf. Besonders dynamisch haben sich die Segmente Polen, Erweiterte CEE und Spezialmärkte entwickelt. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich im ersten Halbjahr 2023 deutlich um 118,4 Prozent auf 462,9 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2022 212,0 Mio. Euro). Das Ergebnis des Vorjahres war wesentlich von der Zinsentwicklung im Berichtszeitraum und durch Vorsorgen im Zusammenhang mit dem Exposure russischer Staats- und Unternehmensanleihen in der Höhe von 126,1 Millionen Euro belastet. Dem gegenüber ist im ersten Halbjahr 2023 durch den Verkauf von russischen Staats- und Unternehmensanleihen ein Gewinn in Höhe von 20,3 Millionen Euro erzielt worden.

Die Vienna Insurance Group wendet unter IFRS 17 für das langfristige Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft überwiegend den Variable Fee Approach (VFA) an. Davon sind rund 75 Prozent der technischen Reserven umfasst. Aufgrund des im letzten Jahr steilen Anstiegs der Zinskurve fiel der Ergebnisbeitrag im ersten Halbjahr 2022 aus diesen Bereichen wesentlich geringer aus. Die Netto Combined Ratio belief sich in den ersten sechs Monaten 2023 auf 94,0 Prozent (erstes Halbjahr 2022: 90,6 %). Dies ist vorrangig auf die Berücksichtigung von höheren Schadenvolatilitäten in der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle zurückzuführen. Der Insurance Service Revenue hat sich um 13,7 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro erhöht. Die Solvenzquote beläuft sich auf 282 Prozent. Vorbehaltlich der eingangs erwähnten Aspekte sowie massiver Zins- und Marktschwankungen und im Hinblick auf die aktuell anhaltenden Wetterextreme erwartet die VIG für das Gesamtjahr 2023 ein Ergebnis vor Steuern für die Gruppe in einer Bandbreite von EUR 700 – 750 Millionen Euro auf Basis IFRS 17/9.

Forderungen und schlechte Argumente

Das ignorierte Risiko