in

Mehr Whistleblower und Verbraucher-Beschwerden

von Andreas Dolezal

Die Finanzmarktaufsicht informiert, dass im Jahr 2023 die Zahl der Whistleblower und Verbraucher-Beschwerden stark zugenommen hat. Knapp mehr als 3.000 Hinweise, allem zu Anlagebetrug und Missständen in der Governance von Unternehmen, sind bei der Verbraucherinformation der FMA eingegangen.

Rund ein Viertel der Meldungen beinhalteten eine Beschwerde über ein durch die FMA beaufsichtigtes Unternehmen, drei Viertel betrafen allgemeine Fragen zum Finanzmarkt Österreich oder zu einer bestimmten Finanzdienstleistung. Die Beschwerden und Anfragen bezogen sich insbesondere auf Konten und Zahlungsverkehr, Geldanlage und Wertpapiere, Finanzierungen in Form von Immobilien- und Konsumkrediten sowie Lebens- und Sachversicherungen.

Mehr als ein Drittel aller Eingaben – rund 1.100 – bezogen sich auf den Verdacht auf Anlagebetrug, was einer Steigerung um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im FMA-Whistleblower-System gab es 432 Eingaben, ein Plus von 195 oder +82,3 Prozent.

Hinweise zum Anlagebetrug steigen stetig an

Hinweise zum Verdacht auf Anlagebetrug steigen seit Jahren kontinuierlich an, teilt die FMA mit. Der höchste, der FMA berichtete Verlust eines Betrugsopfers lag 2023 bei rund 1,6 Millionen Euro. Durchschnittlich lag die gemeldete Schadenssumme bei etwa 45.000 Euro. In Summe wurden der FMA im Vorjahr Schäden aus Anlagebetrug in Höhe von 13 Millionen Euro bekanntgegeben.

Von den 234 Whistleblower-Hinweisen betrafen 67 den Verdacht auf Anlagebetrug, 60 das Bank- und Kreditwesen, 60 die Wertpapieraufsicht, 15 die Versicherungswirtschaft oder Pensionskassen, neun den Verdacht auf Geldwäscherei und zwei Verstöße gegen die ordnungsgemäße Rechnungslegung. Bemerkenswert ist aus Sicht der FMA, dass seit Jahren die Hinweise zu Verstößen im Wertpapierbereich signifikant steigen. Die häufigste Betrugsmasche war 2023 mit 44 Prozent der sogenannte „Authority Fraud“, bei dem sich Betrüger als Mitarbeiter einer Behörde – wie etwa auch der FMA – ausgeben, um Konsumenten in die Falle zu locken. 30 Prozent aller Fälle betrafen Betrugsmaschen mit vermeintlichen Anlagen in traditionellen Wertpapieren und Beteiligungen. Bezogen sich 2020/21 noch mehr als die Hälfte aller Betrugsfälle auf Krypto Assets, so ist dies Kategorie seit zwei Jahren signifikant rückläufig. Ihr Anteil betrug im Vorjahr nur mehr 23 Prozent.

Die bessere Alternative zu Aktien erfordert enorme Geduld

Verzicht auf vollständige Verweisung