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AK-Studie zu Nachhaltigkeitsaspekten in der Anlageberatung

Andreas Dolezal

Von Juli bis Oktober 2023 hat die Arbeiterkammer Wien im Rahmen eines Mystery Shoppings bei 55 Finanzdienstleistern überprüft wie Banken, Versicherer, Vermögens- und Versicherungsberater Nachhaltigkeitsaspekte in der Anlageberatung berücksichtigen.

Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass nachhaltigkeitsorientierte Beratung zu Finanzprodukten eher zufällig passiert. 60 % der untersuchten Finanzdienstleister führten die (seit 2. August 2022) gesetzlich vorgeschriebene Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen formal durch. 40 % taten dies nicht. Dafür gab es laut AK verschiedene Gründe:

  • Generelle Ablehnung seitens der Finanzberater gegenüber nachhaltigen Investments
  • Nachhaltigkeit wurde teils nur in Nebensätzen abgefragt
  • Den Testkunden wurde empfohlen „nachhaltigkeitsneutral“ anzugeben, damit die Beratung fortgesetzt werden könne
  • Nur eine Minderheit der kontaktierten Berater konnte die Produktvorauswahl gezielt auf Basis der individuellen Nachhaltigkeitswünsche der Kundschaft treffen sowie Vor- und Nachteile verschiedener Nachhaltigkeitsansätze transparent erläutern.
  • Die Mehrzahl der kontaktierten Berater führte keine Diskussion oder Erklärungen über die Gewichtung verschiedener ESG-Kriterien und deren Umsetzung in den Finanzprodukten.

Die AK erkennt jedoch an, dass die Implementierung der Nachhaltigkeit in der Anlageberatung mit einigen Herausforderungen verbunden ist: Unvollständige Taxonomie, Komplexität der Produktanalyse (es fehle teils an Daten, Dokumentation und Ressourcen bei Beratern), intransparente Produktzusammensetzung (welche Greenwashing begünstigt) und unzureichendes Produktangebot.

Als Konsequenz fordert AK unter anderem einen stärkeren Fokus in der Nachhaltigkeitsweiterbildung für Finanzberater, in dem auch eine Chance zur Qualitätssteigerung liegt.

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