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Jahresbilanz 2024

Österreichische Hagelversicherung

Im Rückblick auf das Jahr 2024 zieht die Österreichische Hagelversicherung eine alarmierende Bilanz: „Frost, Hagel, Sturm, Dürre und Überschwemmungen haben der heimischen Landwirtschaft schwer zugesetzt. Insgesamt belaufen sich die Schäden auf 260 Millionen Euro“, erklärt Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender. Besonders gravierend waren die 60 Millionen Euro an Spätfrostschäden Ende April, 150 Millionen Euro durch die Dürre und 50 Millionen Euro durch Hagel, Sturm und Überschwemmungen.

Rekordwerte 2024: Das heißeste Jahr der Messgeschichte

Der Winter 2024 war überwiegend zu warm, mit nur wenigen kalten Phasen, insbesondere im Januar. Der Februar stellte einen Rekord auf und war der wärmste seit Beginn der Messungen. Auch der Frühling war der heißeste in der 258-jährigen Messgeschichte. Die ungewöhnlich frühe Wärme im Februar und März beschleunigte die Pflanzenentwicklung, was zu einer rekordfrühen Blüte bei Marillen und Äpfeln führte. Diese frühe Entwicklung kollidierte jedoch mit einer Kaltphase Ende April, was zu erheblichen Spätfrostschäden, vor allem in Obstkulturen und dem Weinbau, führte.

Der Sommer setzte mit extrem hohen Temperaturen fort und brachte den wärmsten August der österreichischen Messgeschichte. Hitzetage (mehr als 30 Grad Celsius) wurden in Wien mit 52 gezählt – mehr als viermal so viele wie in den 1980er Jahren. Auch der Herbst war zu warm und brachte, gepaart mit enormen Regenmengen, dramatische Schäden, darunter einen Niederschlagsrekord in St. Pölten mit 447 Millimetern.

Klimawandel bedroht die Landwirtschaft

„Die Erderwärmung stellt eine existenzielle Bedrohung für die Landwirtschaft dar“, warnt Weinberger. Etwa 80 Prozent des Ertrags hängen vom Wetter ab, was die nationale Ernährungssicherheit bei Ernteausfällen gefährdet. Zudem trägt die fortschreitende Verbauung landwirtschaftlicher Flächen zur Gefährdung der Lebensmittelversorgung und einer verstärkten Hochwassergefahr bei. „Nicht der Klimaschutz ist eine Gefahr, sondern der menschengemachte Klimawandel und der zunehmende Bodenverbrauch“, so Weinberger abschließend.

Für das heurige Jahr fordert er eine verstärkte ökologische Wirtschaftspolitik, die Boden- und Klimaschutz als Chance für Wirtschaft und kommende Generationen begreift. Die Schäden des Jahres 2024 verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf im Kampf gegen den Klimawandel.

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