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Megaperformer zunehmend außerbörslich

von Michael Kordovsky

Zahlreiche lukrative Aktien sind bereits durch Buyouts von der Börse verschwunden und die Newcomer waren zuletzt häufig eine größere Enttäuschung.  Gleichzeitig mehren sich die Chancen im privaten Beteiligungsmarkt.

Aktienvielfalt und Mega-Gewinnchancen nehmen ab

Vor allem am wichtigsten Kapitalmarkt der Welt, in den USA, ist die Anzahl börsennotierter Firmen rückläufig. Seit ihrem Peak im Jahr 1996 als an den US-Börsen noch über 8.000 Unternehmen notierten,  hat sich laut Daten vom Center for Research in Security Prices  (CRSP) deren Anzahl auf 3.700 reduziert. Die zunehmende Regulierung des Marktes und damit verbunden immer höher administrative (Compliance)Aufwendungen schrecken zunehmend mehr Firmen vor einem Börsengang ab, während immer mehr attraktive börsennotierte Unternehmen häufig auch von Private-Equity Fonds bzw. Buyout-Fonds aufgekauft werden. Weltweit haben im laufenden Jahr Private-Equity-Fonds 96 börsennotierte Unternehmen aufgekauft. Das ist die höchste Anzahl seit dem Jahresrekord von 142 im Jahr 2007. Von 2018 bis 2022 stieg dabei das Transaktionsvolumen von 89,8 auf 229,6 Milliarden USD (79 Transaktionen). Vor allem Unternehmen der Bereiche Software, wie Citrix Systems und Ultimate Software Group; IT Security/Cybersecurity  wie Proofpoint und McAfee und Internet wie X Corp, mit 44 Milliarden USD Transaktionsvolumen die größte Übernahme der vergangenen fünf Jahre, sind gefragt.

2022 fiel das Volumen der US-IPOs um 94,8 Prozent auf ein 32-Jahres-Tief von 8 Milliarden USD und im ersten Quartal 2023 lag der Rückgang laut CRSP bei 60 Prozent.  Die tollen IPO-Stories mit Vervielfachung des Kapitaleinsatzes werden immer weniger. Waren die Jahre 1995 bis 2000 einst die Blütezeit der (vorübergehenden) Ten- und 100-Bagger-Aktien bezogen auf kürzere Zeiträume, so wurden derartige Erfolgstories vor allem in den vergangenen zehn Jahren seltener. Ausnahmen waren der Graphikprozessor-Anbieter NVIDIA (Kursanstieg auf das 113-Fache), AMD (Kursanstieg fast auf das 33-Fache), Tesla (+1870 %), Broadcom (+1823%) und Eli Lilly (+1012%). Die genannten Beispiele sind mittlerweile alles „Klassiker“ und bekannte Größen. Die größten Technologie-Riesen und einstigen Highfligher wie Microsoft, Amazon, Apple und NVIDIA weisen bereits Marktwerte von über einer Billion Dollar auf. Alleine Amazon, Apple und Microsoft machen 18,1 Prozent der Gewichtung des S&P 500 aus. Je größer ein Unternehmen wird, desto mehr nähert sich dessen Wachstum an jenes des BIP an, was früher oder später Bewertungsfragen aufwirft und die Kursentwicklung einbremst.

Die großen Gewinnchancen nehmen somit tendenziell ab, während auch die Erwartungshaltung bezüglich der IPO-Performance in bodenständigen Größenordnungen bleiben sollte, denn: PE-Fonds machen später Kasse bzw. behalten ihre Beteiligungen länger, denn ein Börsengang kann die Entscheidungsfreiheit von Führungskräften einengen.  Erfolgte 1999 der Börsengang bereits nach durchschnittlich vier Jahren so stieg diese Zeitspanne bis 2019 auf 11 Jahre. Reifere Firmen gehen heute – häufig mit relativ hohen Bewertungen – an die Börse.

Deutlicher Mehrwert                                                                                            

Bedenkt man, dass es 2022 laut EY in den USA ca. 18.000 Firmen mit Private-Equity-Beteiligung gab und von diesen 85 Prozent noch unter 500 Mitarbeiter beschäftigten, zeugt dies von einem entsprechenden Entwicklungspotenzial. Fakt ist, dass auf 25 Jahre gesehen in diversen Statistiken Private-Equity eine bessere Performance aufwies als Aktien. Eines dieser Beispiele stammt von Cambridge Associates und ist mit 30. Juni 2021 (mitten in der Corona-Krise) datiert. Ergebnis: US-Private-Equity (ohne VC) liegt auf 25 Jahre mit 14,2 Prozent p.a. im Plus verglichen mit 9,7 Prozent p.a. im Russell 2000® und 9,5 Prozent p.a. im S&P 500.

Doch die RWB-Portfolios setzen sich aus überdurchschnittlich erfolgreichen Zielfonds zusammen, die aufgrund der starken Investorennachfrage schwer zugänglich sind. Beispielsweise waren laut einer aktuellen Präsentation 95 Prozent der Zielfonds der MPEP-Portfolios, von denen auch eines dem Private-Equity-Teil der Sachwert-Polizze „RWB Premium Select“ zugrunde liegt, per drittem Quartal 2023 besser als die Hälfte der globalen Buyout- und Growth-Funds und zu 83 Prozent liegt der Fokus im attraktiven Mittelstandsbereich mit Fondsvolumina zwischen 200 und 1500 Millionen Euro.

Schon die aktuellen Rückflussdaten der bisher aufgelegten internationalen Dachfonds-Tranchen lassen Nettorenditen nach Kosten und Steuern von 6 bis 7 Prozent p.a. (persönliche Meinung des Autors, KEINE Anlageempfehlung!) erwarten, während selbst bei attraktiv verzinsten Sparguthaben derzeit nach KEST lediglich 2,7 Prozent p.a. möglich sind. Verglichen 2,7 Prozent p.a. mit 6 Prozent p.a. gerechnet auf 15 Jahre steht bei einem Startkapital von 10.000 Euro ein Endkapital von 14.913 (bei 2,7 % p.a.) einem Wert von 23.966 Euro (bei 6 % p.a.) gegenüber. Das wäre pro 10.000 Euro Veranlagung ein Mehrwert von 9.053 Euro, den geduldige Anleger durchaus generieren können.

 

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