Vergessen Sie die zahlreichen Trading-Systeme, und „Reichmacher“, die vor allem auf YouTube wie Pilze aus dem Boden schießen. Wohlhabend wird man durch harte Arbeit, Disziplin und Sparsamkeit, wobei zum Sparen auch eine gewisse Portion Selbstüberwindung gehört. Hingegen das Traden am Aktienmarkt hat seit der Finanzkrise immer mehr „Glücksspielcharakter“. Retrospektiv gesehen stellt sich die Frage: Wer hat dies vorhergesehen: Anleihenkäufe der EZB, trotz Negativrenditen, Diskussionen über Geldzahlungen an Kreditnehmer (Negativzinsen für Kredite), Pandemie und in der Folge eine globale Rezession und dann durch Lieferkettenunterbrechungen und Ukrainekrieg die stärkste Teuerung seit den frühen 1980er-Jahren? Hätte jemand öffentlich zuvor derartige Prognosen gewagt, wäre er mit ziemlicher Sicherheit in eine geschlossene Anstalt eingeliefert worden. Nun werden die Karten an den Aktienmärkten wieder neu gemischt und selbst die intelligentesten Analytiker laufen Gefahr, falsch zu liegen.
Privatbeteiligungsmarkt als Ausweg – Voraussetzung: Disziplin und GEDULD!!!
Aber es gibt zum Glück einen zweiten Beteiligungsmarkt mit einer wesentlich höheren Anzahl an Unternehmen in dem Value Investing, Fundamentalanalyse und Branchenkenntnisse immer wieder zu nachweislichen Erfolgen führen. Es geht hier um den Markt für Private-Equity Beteiligungen. Laut einer Statistik von Cambridge Associates lagen in den vergangenen 25 Jahren bis 30.09.2020 die durchschnittlichen Erträge von Private-Equity-Dachfonds bei 10,4 % p.a., verglichen mit 6,9 % p.a. bei Aktien weltweit. Ebenso zeigte in den Jahren 2000 bis 2021 der Cambridge US PE-Index deutlich niedrigere Wertschwankungen als der Russell 2000 Index. Der Faktor hinter dem besseren Chancen/Risiko-Verhältnis: Geschlossene private Märkte ermöglichen Managern ein Umfeld, um in Ruhe rationale Entscheidungen treffen zu können.
In diesem Zusammenhang bemerkenswert ist, dass vor allem Private-Equity-Fonds, die ein Krisenjahren aufgelegt wurden, mit überdurchschnittlichen Renditen glänzen. In Krisenzeiten (wie aktuell) sinken die Kaufpreise für Unternehmen und es gibt mehr fundamentale Schnäppchen am privaten Markt. Hier funktioniert auch die Unternehmens-Fundamentalanalyse! Aber private Anleger können nur über das Vehikel von Private-Equity-Dachfonds hier investieren, sollten aber wegen regulatorischer Rahmenbedingungen in Österreich über ein unbelastetes Geldvermögen von 250.000 Euro verfügen. Dann können sie mit einzelnen Produktanbietern, die in Österreich aktiv sind, in Kontakt treten. Aber Vorsicht: Sie sollten sich – je nach Produkt – bis zum vollständigen Rückfluss samt Erträgen auf bis zu 15 Jahre Laufzeit einstellen. Das ist der Preis für die Überrenditen. Je länger die Laufzeiten der angebotenen Dachfonds sind, desto größer sind dafür die Performance-Chancen.