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Rekordjahr privater Vermögen

Allianz

2024 erreichten die Geldvermögen privater Haushalte weltweit einen neuen Höchststand: Sie legten um 8,7 Prozent auf 269 Billionen Euro zu und übertrafen damit das bereits starke Wachstum von 2023. Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung liegt das globale Vermögen mit 283 Prozent jedoch nur auf dem Niveau von 2017, wie der 16. Allianz Global Wealth Report zeigt, der Daten aus rund 60 Ländern analysiert.

Haupttreiber für den Anstieg waren vor allem die USA, wo die Finanzanlagen in den letzten zehn Jahren so stark wuchsen wie im weltweiten Durchschnitt – 2024 sogar noch mehr. In Westeuropa und Japan lag das Wachstum deutlich darunter: um über zwei bzw. vier Prozent pro Jahr. „Das Wachstum der Finanzanlagen in den USA ist einfach erstaunlich“, so Ludovic Subran, Chefökonom der Allianz. „Im Jahr 2024 wurde die Hälfte des Wachstums des globalen Finanzvermögens allein in den USA generiert. In den letzten zehn Jahren lag dieser Wert bei 47 Prozent. China hingegen trug 20 Prozent bei, während Westeuropa zwölf Prozent ausmachte. Zumindest in Bezug auf die Finanzvermögen ist die Vorstellung, dass andere Länder die USA ausgenutzt haben, unbegründet.“

Entwicklung in Österreich
Auch die österreichischen Haushalte zeigten sich sparfreudig: Das Geldvermögen stieg 2024 um 5,4 Prozent – deutlich mehr als 2023 (+3,3 %). Alle Anlageformen legten zu: Wertpapiere um 6,1 Prozent, Bankeinlagen um 5,1 Prozent, Versicherungen/Pensionen um 4,1 Prozent. Getragen wurde das Wachstum von hohen Ersparnissen: Die Neueinlagen kletterten auf 30 Milliarden Euro und damit fast auf das Dreifache des Vorjahres. Versicherungsprodukte feierten ein Comeback: Nach fünf Jahren mit Nettoabflüssen gab es erstmals wieder Nettokäufe, mit 1,8 Milliarden Euro allerdings weiterhin deutlich unter früheren Werten.

Inflationsbereinigt wuchs das Geldvermögen um 2,4 Prozent. Die Kaufkraft lag aber noch unter dem Niveau von 2019 (-2,5 %), ähnlich wie in ganz Westeuropa (-2,4 %). Die Schulden der Haushalte sanken zum zweiten Mal in Folge (-0,5 %), wodurch das Netto-Geldvermögen um 7,5 Prozent anstieg. Mit 75.770 Euro pro Kopf liegt Österreich auf Platz 17 der 20 reichsten Länder.

Wertpapiere als Wachstumstreiber
Wertpapiere, besonders Aktien, sind entscheidend für das Vermögenswachstum. 2023 (+11,5 %) und 2024 (+12,0 %) legten sie fast doppelt so stark zu wie Versicherungen/Pensionen (6,7 % bzw. 6,9 %) und Bankeinlagen (4,7 % bzw. 5,7 %). Der Nutzen für Anleger hängt jedoch stark vom Land ab: In Nordamerika machen Wertpapiere 59 Prozent der Portfolios aus, in Westeuropa und Deutschland rund 35 Prozent, in Österreich 43 Prozent. Bei neuen Ersparnissen zeigt sich derselbe Trend: 2024 flossen in den USA 67 Prozent in Wertpapiere, in Westeuropa nur 26 Prozent, in Österreich 34 Prozent.

Ein Blick hinter die Kulissen

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