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Next Level Leadership: Wie Frauen die Finanz- und Versicherungsbranche prägen

von Frau zu Frau

Frauen prägen die Finanz- und Versicherungsbranche heute mehr denn je. Semra Say, Prokuristin bei ARISECUR, spricht darüber, wie sie Chancen ergriffen hat, welche Rolle Frauen in der Transformation spielen – und warum Sichtbarkeit und Mut entscheidend sind.

Ihre berufliche Laufbahn startete Semra Say im Vertrieb, zunächst bei mobilkom austria und Nespresso, und absolvierte währenddessen ihr berufsbegleitendes Studium. Bereits in dieser Zeit zeigte sich ihr Talent für Kundenorientierung und Geschäftsentwicklung. Anschließend übernahm sie als Key-Account-Managerin bei Intrum Verantwortung im B2B-Bereich. 2013 wechselte sie zu ARISECUR, wo sie als Assistentin der Geschäftsleitung begann und bald zur Prokuristin sowie Leiterin der Fachabteilungen und des Partner-Supports aufstieg. Nach einer beruflichen Auszeit sammelte sie 2020 als Head of Operations bei wefox weitere Management-Erfahrung. Seit 2021 ist Semra Say wieder bei ARISECUR tätig – heute in der Rolle der Prokuristin sowie Head of Operations & Business Development. In dieser Funktion vereint sie ihre langjährige Erfahrung in Teamführung, Prozessoptimierung und strategischer Weiterentwicklung des Unternehmens.

Welche Herausforderungen sehen Sie als Frau, die beruflich im Versicherungs- und Finanzsektor tätig ist, und wie gehen Sie damit um?

Ich habe die Branche von Beginn an als Chance gesehen, nicht als Barriere. Ich wollte gestalten und Verantwortung übernehmen – und das habe ich mir erarbeitet. Schon in meinen ersten Jahren habe ich nicht gewartet, bis mir jemand Aufgaben zutraut, sondern habe aktiv Lösungen vorgeschlagen und umgesetzt. Sichtbarkeit entsteht nicht von selbst, man muss sie sich schaffen. Für mich war das kein Kampf gegen Widerstände, sondern ein konsequentes Einbringen meiner Fähigkeiten.

Wie bewerten Sie die aktuellen Entwicklungen in der Branche, und welche Rolle spielen Frauen in diesen Veränderungen?

Die Branche verändert sich rasant – Digitalisierung, neue Kundenerwartungen und Generationenwechsel. Das eröffnet enorme Chancen, gerade für Frauen. Wir sind es gewohnt, mehrere Perspektiven einzunehmen, komplexe Situationen zu strukturieren und gleichzeitig empathisch zu bleiben. Frauen sind heute keine Randfigur mehr in der Transformation, sondern prägen sie aktiv mit.

Welche Schritte sind Ihrer Meinung nach notwendig, um mehr Frauen in Führungspositionen zu sehen?

Unternehmen müssen Karrieren für Frauen sichtbar machen und Erfolge würdigen. Frauen selbst sollten nicht darauf warten, „vorgeschlagen“ zu werden, sondern ihre Ambitionen klar äußern. Führung bedeutet für mich nicht, alles zu wissen, sondern Menschen zu entwickeln und Entscheidungen mutig zu treffen – und das können Frauen hervorragend. Der Staat kann Rahmenbedingungen erleichtern, aber die eigentliche Bewegung beginnt bei uns selbst.

Welche Fortbildungen sind für Frauen besonders wichtig?

Neben Fachwissen sind es die klassischen „Gamechanger“-Fähigkeiten: Führung, Kommunikation, Verhandlung. Frauen neigen dazu, perfekt vorbereitet zu sein – was großartig ist. Aber wir brauchen zusätzlich das Training, dieses Wissen sichtbar, klar und selbstbewusst einzusetzen.

Wie wichtig ist Ihnen persönliches Networking?

Networking war und ist für mich entscheidend. Meine Karriere hat sich immer auch dadurch entwickelt, dass ich Kontakte gepflegt, Ideen geteilt und Kooperationen gesucht habe. Ich sehe Netzwerke nicht als Sammelalbum für Visitenkarten, sondern als Orte, an denen man Energie und Impulse bekommt – und selbst weitergeben kann.

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