© Daimler/Houdek Photographie
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PS Boom

Wiener Städtische Versicherung

Steigendes Umweltbewusstsein und die Klimadebatte lassen die Anzahl von E-Pkws kontinuierlich ansteigen. 2021 wurde im Vergleich zum Vorjahr eine Verdoppelung an neu zugelassenen E-Autos verzeichnet – allerdings sind rund 90.000 Zulassungen österreichweit vergleichsweise wenig, heißt es doch, dass rund 96 Prozent aller Autofahrer diesel- und benzinbetriebene Autos fahren. Und der Trend zum PS-Boom hält weiter an: Aktuell liegt die PS-Stärke bei durchschnittlich 123 PS. Im Jahr 2012 lag der österreichweite Schnitt noch bei rund 104 PS. Das entspricht einer Steigerung von 18,5 Prozent in den vergangenen zehn Jahren, zeigen die Daten der Wiener Städtischen Versicherung. „Weder die Klimadebatte noch die Corona-Pandemie konnten diese Entwicklung bremsen. Der Sicherheitsaspekt mit schwereren und damit PS-stärkeren Autos steht bei Österreicherinnen und Österreichern weiter im Vordergrund“, sagt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.

Regionale Unterschiede

Österreichweit gibt es eine klare Aufwärtstendenz, doch regional sind deutliche Unterschiede bemerkbar. „Ein Blick auf die Bundeslandkarte zeigt deutlich: Salzburg, Wien und Vorarlberg sind die PS-Hochburgen in Österreich“, führt Doris Wendler aus. Salzburger und Wiener fahren mit durchschnittlich 129,6 bzw. 129,1 PS die stärksten Autos in Österreich, dicht gefolgt von den Vorarlbergern mit 128,9 PS. Schlusslichter sind die Nieder- und Oberösterreicher, die durchschnittlich mit 117,8 bzw. 116,3 PS-starken Boliden unterwegs sind. Das war nicht immer so. Ein Blick zurück zeigt, dass zwar die Wiener und Vorarlberger schon im Jahr 2012 die stärksten Autos auf Österreichs Straßen lenkten, allerdings rangierten die Kärntner am Ende des Bundesländer-Rankings mit einem Wert von unter 100. Ein Kriterium eint alle Bundesländer Österreichs: Die durchschnittliche PS-Leistung steigt immer weiter an. Im Vergleich verzeichnet Salzburg den größten Zuwachs. Dort erhöht sich die Leistung um 21,7 Prozent, dicht gefolgt von Tirol (21,5 Prozent) sowie Kärnten, der Steiermark und Niederösterreich. Auch hier liegt Oberösterreich an letzter Stelle.

CO2-Emissionen steigen wieder an

Wie eine Wiener-Städtische-Umfrage zuletzt ergab, hat für 60 Prozent der Befragten der Umweltgedanke, wie etwa Schonen der Ressourcen oder der Klimawandel, beim Autofahren Relevanz. In den aktuellen Analysedaten zeigt sich ein recht unterschiedliches Bild beim Blick auf die CO2-Emissionen. Während die CO2-Emissionen zwischen 2012 und 2019 von 155 g/km auf 140 g/km zurückgegangen sind, stiegen diese in den letzten zwei Jahren wieder marginal auf 142 g/km an. Der Wiener Städtischen ist – seit mehreren Jahren – umweltschonende Mobilität ein großes Anliegen, daher gibt es für schadstoffarme Fahrzeuge großzügige Prämien-Rabatte. „Klima- und umweltbewusste Autofahrerinnen und Autofahrer werden bei uns mit dem Klimabonus in der Kfz-Haftpflichtversicherung belohnt. Mit einem Ausstoß von unter 141 g/km beginnt das Sparen – je nach Ausstoß reduziert sich die Prämie zwischen zehn und 20 Prozent. Bei einem reinen Elektroauto spart man in jedem Fall 20 Prozent bei der Prämie“, sagt Wendler.

Jüngere greifen zum Benziner

Die Umfrage hat zudem ergeben, dass Jüngere nach wie vor auf herkömmliche Antriebsarten setzen. Nur zehn Prozent der Befragten unter 30 Jahren wollen sich ein E-Auto anschaffen, während Ältere eher zu alternativen Lösungen greifen. Daher liegt die Vermutung nahe, dass der Trend zu PS-starken Autos auch in Zukunft nicht abreißen wird.

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