Die Risikolandschaft von Unternehmen ist heute geprägt von Risiken, die sich schnell entwickeln und miteinander interagieren. Aus Einzelrisiken werden vernetzte Risiken. Das wirkt sich unmittelbar auf den Risikotransfer aus: Versicherer legen mehr Wert auf Risikotransparenz, etablierte Schadenprävention und sichere Prozessabläufe. Dies schildert Funk im aktuellen Markt-Spezial.
Der Versicherungsmakler und Risk Consultant gibt in seiner Publikation einen Überblick über den Industrieversicherungsmarkt und die Entwicklung von Prämien und Kapazitäten. „Heuer ist mit einer steigenden Notwendigkeit an Informationsbedarf und Preisanpassungen der Versicherer zu rechnen, abhängig von der Sparte“, sagt Mario Heinisch, geschäftsführender Gesellschafter von Funk Austria. „Versicherer beachten dieses Jahr jedoch die individuelle Risikosituation der Unternehmen mehr und gehen weniger nach dem ‚Gießkannenprinzip‘ vor.“
Neue Risiken entstehen, bekannte werden komplexer
Auf der einen Seite müssen sich Unternehmen heute mit neuen Risiken auseinandersetzen. Durch Vorschriften wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz steigen zum Beispiel Compliance- und Reputationsrisiken. Auf der anderen werden Risiken komplexer. Beispiel Cyber-Versicherung: Attacken auf Unternehmens-IT gibt es schon seit einigen Jahren. Heute treten sie jedoch deutlich häufiger auf und es ist aufwendiger, sie abzuwehren und die zunehmend digitalisierten Geschäftsprozesse zu schützen.
Gesamtwirtschaftliche Faktoren wirken sich aus
In fast allen Sparten sind die Folgen der Inflation spürbar und beeinflussen das Prämienniveau. Auch eine Unterversicherung ist möglich: Im Schadenfall kann zum Beispiel eine Regulierung in der Sach-Versicherung signifikant teurer sein als in den Jahren davor. Es empfiehlt sich deshalb, bestehende Versicherungssummen und Haftzeiten zu überprüfen.
Der anhaltende Krieg in der Ukraine führt in einigen Sparten, etwa der Haftpflicht- und Transport-Versicherung, zu Bedingungseinschränkungen oder Ausschlüssen für Russland, Weißrussland und die Ukraine. Funk setzt sich hier für eine Einzelfallbetrachtung ein.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, insbesondere die befürchtete Welle von Insolvenzen, sind hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Das führt zum Beispiel dazu, dass Kreditversicherungsverträge oft zu bestehenden Konditionen verlängert werden können.
Mit den Folgen der Klimakrise umgehen
Für die Zukunft rechnet Funk damit, dass das Thema Nachhaltigkeit weiter an Bedeutung gewinnt. Neben der steigenden Regulatorik werden sich Naturgefahren immer stärker auf Geschäftsprozesse auswirken. Beispiel Wasser: Weltweit zunehmende Dürren können zu Ertragsausfällen führen, etwa weil Maschinen nicht mehr gekühlt oder Waren nicht über Wasserwege transportiert werden können. Aber auch ein Zuviel an Wasser, also Überschwemmungen, werden massive Schäden verursachen. Funk reagiert auf die Zunahme an Extremwetterereignissen und unterstützt mit einer ganzheitlichen Risikoberatung und individuellen Maßnahmen wie einer Elementargefahren-Analyse.
Insgesamt empfiehlt Funk Unternehmen, ihre Resilienz zu steigern. Mario Heinisch: „Der Fokus liegt auf dem Erkennen und dem Minimieren von Risiken in Lieferketten und IT-Systemen, und dem Stärken von Business Continuity Management. Moderne Tools, umfassende Datenbanken und Investitionen in Präventionsmaßnahmen sind dabei nützliche Hilfsmittel.“