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Lagebericht Geldwäsche 2023

von Andreas Dolezal

 

Alljährlich berichtet die Geldwäschemeldestelle (A-FIU) im Bundeskriminalamt in ihrem „Lagebericht Geldwäsche“ über aktuelle Entwicklungen bei der Geldwäsche und der Vermögenskriminalität. Im Jahr 2023 ist die Anzahl der eingegangenen Verdachtsmeldungen erneut gestiegen: von 6.053 (2022) auf 7.603.Während Banken 1.888 Verdachtsfälle mehr als im Vorjahr meldeten (+ 41 %), ging die Anzahl bei Virtual Currency Exchangern um 340 auf 1.021 zurück. Das dürfte daran liegen, dass eine ganze Reihe von Dienstleistern in Bezug auf virtuelle Währungen bereits wieder das Handtuch geworfen hat (oder ihnen die FMA die Berechtigung entzogen hat). Andere verpflichtete Berufsgruppen, wie Glückspiel- und Wettanbieter, Rechtsanwälte und Notare, melden ähnlich wenige Verdachtsfälle wie schon in den Jahren zuvor.

Damit zeichnen im Wesentlichen Banken für den Gesamtanstieg an Verdachtsmeldungen von 25 Prozent verantwortlich. Außerdem, so berichtet die A-FIU, ist die Qualität der Verdachtsmeldungen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Heute stellt die Geldwäschemeldestelle, bei der 2023 durchschnittlich 25 Mitarbeiter beschäftigt waren, nur noch 7 % der erstmals einlangenden Verdachtsmeldungen zur Verbesserung zurück.

Im Vorjahr gab es 120 rechtskräftige Verurteilungen wegen Geldwäsche. Das entspricht einem Anstieg gegenüber 2022 von rund 50 Prozent. Bei den für die Verurteilung wegen Geldwäsche notwendigen Vortaten waren Verstöße gegen das Suchtmittelgesetz, Diebstähle, Betrügereien, Hehlerei, Urkundendelikte und Veruntreuungen führend.

Als neue Phänomene, Muster und Trends identifizierte die Geldwäschemeldestelle unter anderem die unklare Mittelherkunft in Zusammenhang mit Grundstückserwerben, virtuelle IBANs, Lebensversicherungen mit hohen Einmalzahlungen und, einmal mehr, Kryptowährungen.

Zu den aufsehenerregendsten Vortaten, die im Verlauf des Berichtsjahrs aufgetreten sind, zählt die A-FIU Abgabenhinterziehung und Scheinunternehmen, den Krypto-Anlagebetrug EXW, falsche Polizisten und falsche Bankbedienstete, Fakeshops und Love- oder Romance-Scam über Dating-Plattformen und soziale Medien.

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