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Umfrage: Interesse an nachhaltigen Geldanlagen schwindet

von Andreas Dolezal Certified CSR Expert

Im Rahmen des europäischen Grünen Deals soll die Finanzbranche dazu beitragen, Anlagegelder verstärkt in nachhaltige Investitionen umzulenken. Dazu legt die Offenlegungs-Verordnung fest, was eine „nachhaltige Investition“ ist, die EU-Taxonomie bestimmt, unter welchen Voraussetzungen eine Wirtschaftstätigkeit als ökologisch nachhaltig gilt, MiFID II und IDD verpflichten Finanzberater zur Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen. Führt all das zum gewünschten Ergebnis?

Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung DIVA hat im Rahmen einer repräsentativen Umfrage bei rund 2.000 (deutschen) Personen erheben lassen, wie groß das Interesse am Kriterium Nachhaltigkeit bei Anlageentscheidungen ist. Die Relevanz nachhaltiger Investments nimmt im Zeitverlauf ab. Waren es im Sommer 2022 nicht 40,6 Prozent, sind es im Winter 2023/24 nur mehr 37.5 Prozent der Befragten, die bei der Geldanlage auch an ESG-Kriterien denken.

Dazu Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA: „Man muss klar konstatieren, dass politischer Wille und Verhalten der Bevölkerung nicht übereinstimmen. Bislang hat die Regulierung der Finanzbranche in Richtung Nachhaltigkeit bei den privaten Geldanlagern wenig bewirken können.“ Mittlerweile sieht eine Mehrheit der Befragten (50,9 % zu 46.8 % im Winter 2020/21) sieht im Thema Nachhaltigkeit lediglich eine Modeerscheinung.

Aufschlussreich sind die Antworten auf die Frage, welches Kriterium bei der Geldanlage höchste Priorität hat. Aktuell ist für 44 Prozent der Befragten die Sicherheit des Investments besonders wichtig, bei 30 Prozent ist es die erzielbare Rendite, bei 17 Prozent die Liquidität und bei nur 10 Prozent der Aspekt Nachhaltigkeit. Die Hälfte der Befragten (49,9 %) geht dennoch davon aus, dass nachhaltige Anlagen langfristig eine höhere Rendite abwerfen können.

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