Helmut Bauer, Gerold Stagl, Othmar Karas, Christoph Berghammer ©Sabine Klimpt
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Expert:innentreffen der Versicherungsmakler

Am 12. September 2024 fand in der Freistadt Rust das diesjährige Expert:innentreffen  der Versicherungsmakler statt, das sich dem zentralen Thema „Change“ widmete. Über 240 Teilnehmer folgten der Einladung, um sich über die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Branche zu informieren. Renommierte Speaker referierten zu den Auswirkungen von Regulatorik und Digitalisierung auf die Versicherungsbranche.

Zum dritten Mal fand das Treffen in der Freistadt Rust statt. Fachverbandsobmann Christoph Berghammer bedankte sich bei Bürgermeister Gerold Stagl für die hervorragende Kooperation und Unterstützung durch die Freistadt Rust. Helmut Bauer, Fachgruppenobmann der Versicherungsmakler des Burgenlandes, hob nach der Begrüßung aller Anwesenden und Ehrengäste in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung der Veranstaltung hervor.

Gäste aus dem Ausland, wie Roger van der Linden, Präsident des niederländischen Maklerverbandes ADFIZ, sowie Wolfgang Eichele, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute e.V., betonten in ihren Grußworten die Notwendigkeit, die Regulierung so zu gestalten, dass der Markt für Versicherungsmakler zukunftsfähig bleibt.  Othmar Karas stellte in seiner Festrede „Europa im Wandel der Zeit“ die Bedeutung der proaktiven Gestaltung Europas angesichts globaler Herausforderungen und aktuell radikaler geopolitischen Veränderungen hervor. Er plädierte für Mut und Risikobereitschaft, um die Zukunft Europas durch Dialogfähigkeit und Solidarität zu gestalten und die Prinzipien „in Vielfalt geeint“ umzusetzen.

Karel Van Hulle von der KU Leuven und der Goethe Universität Frankfurt sprach über die Notwendigkeit neuer Ideen und besserer Qualität in der EU-Gesetzgebung, um den Druck auf Europa zu bewältigen. Rebekka De Nie, EU-Policy Managerin bei BIPAR, erläuterte die praktischen Auswirkungen der Retail Investment Strategy auf Versicherungsmakler und einem notwendigen Trilog  zwischen der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem EU Rat zur Umsetzung einer Omnibus-Richtlinie.

Dr. Stefan Perner von der Wirtschaftsuniversität Wien beleuchtete die Anpassungsnotwendigkeiten des nationalen Rechts durch die RIS sowie zur versicherungsrechtlichen Ausgangslage und referierte über die Rolle des Vertriebes und des Alleinstellungsmerkmales des Maklers als Garant für Kundenschutz.

Die den Vormittag abschließende Podiumsdiskussion zeigte die wahrscheinliche Einführung eines partiellen Provisionsverbots bei unabhängiger Beratung für Anlageprodukte auf. Alexander Heinrich präsentierte am Nachmittag die rechtlichen Fragen der elektronischen Kommunikation im Dreiecksverhältnis Kunde – Versicherungsmakler – Versicherer. Reinhold Baudisch, Unternehmer und Investor, und Philip Steiner, Geschäftsführer bei Franz Findets, teilten ihre Erkenntnisse von der „Insurtech Insights“ in London, Europa’s größte Insurtechmesse, mit und brachten den möglichen Einsatz von KI in der Versicherungsbranche anhand internationaler und nationaler Beispiele aus der Branche näher.

Christian Freiherr Göler von Ravensburg demonstrierte, wie KI in der Maklerpraxis bereits in Marketingaktivitäten sowie bei Schadensabwicklungen und Kundenanfragen erfolgreich eingesetzt wird. Andrea Stürmer, Vorstandsvorsitzende der Zürich Versicherung, erläuterte die wirtschaftlichen Herausforderungen der Branche durch vermehrtes Auftreten von Investoren und der Notwendigkeit von Aus- und Weiterbildungen in Bezug auf unternehmerisches Denken und Handeln.

Abschließend wurde in der Podiumsdiskussion betont, dass KI in der Branche fest etabliert werde und effizient genutzt werden sollte. Die größten Herausforderungen für die Branche bleiben der Klimawandel und die Dynamik der Risiken. Fachverbandsobmann Christoph Berghammer schloss die Veranstaltung mit den Worten: „Gestalten wir gemeinsam die Zukunft.“ Mehr dazu lesen Sie in der nächsten risControl Print Ausgabe.

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